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Brandenburg: Neugeborenes vor Haus abgelegt

Schwanebeck - Die Bewohnerin eines Hauses in Panketal in Brandenburg (Landkreis Barnim) hat am Sonntag gegen 21.50 Uhr in ihrer Einfahrt ein neugeborenes Baby gefunden und die Polizei alarmiert.

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Schwanebeck - Die Bewohnerin eines Hauses in Panketal in Brandenburg (Landkreis Barnim) hat am Sonntag gegen 21.50 Uhr in ihrer Einfahrt ein neugeborenes Baby gefunden und die Polizei alarmiert. Das Mädchen war unterkühlt, aber unverletzt, die Nabelschnur war nicht richtig abgetrennt worden, wie die Polizei am Montag mitteilte. Das kleine Mädchen war in eine Decke gewickelt. Rettungskräfte brachten es in das nur wenige Hundert Meter von der Einfamilienhaussiedlung an der Wiener Straße entfernte Krankenhaus in Berlin-Buch.

Spezialisten der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen übernommen und das Gelände rund um das Haus unter anderem mit Spürhunden abgesucht. Die genauen Umstände blieben zunächst unklar. Die Kriminalpolizei bittet in diesem Fall um Hinweise aus der Bevölkerung: Wer hat am späten Abend des 27. August Personen in der Wiener Straße beobachtet, die sich auffällig bewegten oder verhielten? Wer kennt Frauen, die bis zum 27. August schwanger waren und jetzt ohne Kind unterwegs sind? Die Polizei Brandenburg hofft darauf, dass sich die Mutter des kleinen Mädchens noch meldet. Hinweise nimmt sie an jeder Polizeidienststelle entgegen.

Ein Sprecher der Polizeidirektion Ost sagte dieser Zeitung, dass es in den vergangenen Jahren in der Region nur einen ähnlichen Fall gegeben habe: Im Mai 2014 war ein totes Baby auf einer Wiese in der Uckermark, im Ortsteil Friedrichsthal, gefunden worden. Das Mädchen lag in einer Mülltüte und war schon mehrere Tage tot gewesen. Eine Obduktion hatte ergeben, dass der Säugling eines nichtnatürlichen Todes gestorben war. Der Fall wurde bisher nicht aufgeklärt.

In Brandenburg gibt es nur eine einzige Babyklappe. Diese befindet sich im St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam-Sanssouci. Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2003 wurden dort neun Babys abgelegt, sagte eine Sprecherin des Krankenhauses. Seit Mai 2014 gibt es in Brandenburg die Möglichkeit einer „vertraulichen Geburt“, die es Müttern ermöglicht, vorerst anonym zu bleiben. Die Personendaten der Mutter werden dabei gespeichert, bleiben aber mindestens bis zum 16. Geburtstag des Kindes unter Verschluss. lho

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