Brandenburg: Neuhardenbergs Flugplatz-Chef sitzt in U-Haft

Neuhardenberg/Rostock - Wegen des Vorwurfs des Subventionsbetrugs in zwei Fällen ist der Geschäftsführer des Flugplatzes Neuhardenberg (Märkisch-Oderland), Dieter Vornhagen, in Untersuchungshaft genommen worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft Rostock gestern mit. Ihm werde vorgeworfen, für zwei Bauprojekte in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) höhere Ausgaben angegeben zu haben als tatsächlich an förderfähigen Aufwendungen angefallen seien, sagte ein Behördensprecher. Er solle von der zuständigen Finanzbehörde mehr als 400 000 Euro Subventionen zu viel erhalten haben. Der Beschuldigte sitzt seit 16. Januar in Untersuchungshaft.

Nach Angaben von Rechtsanwalt Norbert Raeke betreffen die Vorwürfe nicht die Entwicklung des Flugplatzes in Neuhardenberg. Dort engagiert sich eine Bürgeraktion für den Ausbau des einstigen DDR- Regierungsflugplatzes. „Wir hoffen, dass die Projekte, die am Start sind, nun nicht den Bach hinuntergehen“, sagte Uwe Hädicke, Sprecher der Bürgeraktion Pro Flugplatz Neuhardenberg. Die Aktion habe sich schon zu Zeiten für den Ausbau des Flugplatzes stark gemacht, als Vornhagen noch nicht Geschäftsführer war.

Anwalt Raeke ist nach eigenen Angaben als Generalbevollmächtigter für die beiden in Neuhardenberg ansässigen Gesellschaften, die Grundwerte Brandenburg GmbH und die Airport Berlin-Neuhardenberg GmbH, eingesetzt worden. In erster Linie gehe es um die Sicherung der rund 60 Arbeitsplätze, sagte er der dpa vor einem Treffen mit dem Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD).

Von Neuhardenberg aus will die Billigfluglinie Ryanair verschiedene europäische Ziele ansteuern. Eine Genehmigung blieb der Flughafengesellschaft bisher verwehrt. Das Verfahren ist vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg anhängig. Mit dem Ausbau des 700 Hektar großen Areal versprechen sich die Akteure 550 Arbeitsplätze und 110 Ausbildungsplätze. dpa