zum Hauptinhalt

Brandenburg: Neukölln macht Druck: Kein Geld ohne Leistung

Berlin - Der Berliner Bezirk Neukölln will neue Wege gehen, um jungen Arbeitslosen zu helfen. Ab November will das bezirkliche Jobcenter jedem Antragsteller unter 25 Jahren sofort ein Arbeits- oder Bildungsangebot machen.

Stand:

Berlin - Der Berliner Bezirk Neukölln will neue Wege gehen, um jungen Arbeitslosen zu helfen. Ab November will das bezirkliche Jobcenter jedem Antragsteller unter 25 Jahren sofort ein Arbeits- oder Bildungsangebot machen. Zugleich sollen Antragsteller, die jünger als 25 Jahre alt sind, erst dann Hartz- IV-Gelder erhalten, wenn sie nachweisen, dass sie die Angebote auch wahrnehmen. Ausgezahlt wird die Hartz-IV-Unterstützung künftig erst, wenn der Weiterbildungsträger oder der Arbeitgeber, bei dem der Jugendliche einen Hilfsjob erhalten hat, dessen Anwesenheit und Eigenanstrengung bestätigt.

Bei der Senatsverwaltung für Arbeit sieht man den Vorstoß von Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) mit gemischten Gefühlen entgegen. Grundsätzlich sei es zu begrüßen, dass Neukölln sich bemühe, die jungen Arbeitslosen „enger zu binden“, sagte Christoph Lang, der Sprecher des Wirtschaftssenats. Allerdings bezweifelt er, dass es dem Bezirk gelingen wird, jedem Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung zu vermitteln: „Es macht keinen Sinn, jetzt alle Laub harken zu lassen.“

In Berlin sind derzeit rund 35 000 Arbeitslose gemeldet, die unter 25 Jahre alt sind. Die Jobcenter sind bereits jetzt gesetzlich verpflichtet, jedem von ihnen „umgehend“ ein Angebot (von Ausbildung bis Hilfsjob) zu unterbreiten. Tatsächlich haben viele Jugendliche aber auch nach Monaten noch kein Angebot vom Jobcenter, so LangDas Jobcenter Neukölln, in dem zurzeit etwa 80 Mitarbeiter rund 3500 Arbeitslose unter 25 Jahren betreuen, will in den nächsten Monaten mit Arbeitgebern, Bildungsträgern und Zeitarbeitsfirmen ein engmaschiges Netzwerk aufbauen, das sich intensiver um junge Menschen kümmert. In Neukölln seien in den vergangenen neun Monaten bei gut 15 Prozent der 11 000 betroffenen jugendlichen Hartz-IV-Empfänger vom Jobcenter Sanktionen verhängt worden, weil die Antragsteller ihnen zugewiesene Arbeits- oder Bildungsangebote nicht wahrnahmen, hieß es. asi/kf

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })