zum Hauptinhalt

Brandenburg: Niedrigere Kosten für Mieter frühestens 2010

Mieterbund-Chef Radloff: Mietpreise in Brandenburg „überwiegend noch erträglich“

Stand:

Potsdam - Mieter in Brandenburg können wohl frühestens von 2010 an mit niedrigeren Betriebskosten rechnen. „Grund dafür sind die seit dem Sommer deutlich gesunkenen Preise für Erdöl auf dem Weltmarkt“, sagte der Geschäftsführer des Mieterbundes, Rainer Radloff. „Damit ist mittelfristig auch ein Absinken der Heizkosten möglich.“ Im laufenden Jahr werde es noch keine positiven Auswirkungen geben. Schließlich gehe es gegenwärtig um die Betriebskostenabrechnungen der Wohnungsunternehmen für 2007, die angesichts der damaligen Preissprünge auf dem Energiemarkt hoch ausfielen. Die Kosten für 2009 würden dann erst zwei Jahre später zu Buche schlagen, erläuterte Radloff. „Allerdings könnten sozial denkende Vermieter in Anbetracht der jetzt sinkenden Preise beispielsweise bei den Gasversorgern die Vorauszahlungen für die Betriebskosten senken“, betonte Radloff. „Das aber wird eher selten der Fall sein.“ In den vergangenen fünf Jahren habe es enorme Steigerungen bei den Betriebskosten gegeben - allein für Energie und Heizung bis zu 50 Prozent. Dagegen seien die Gebühren für Müllentsorgung und Wasser relativ stabil geblieben. Gegenwärtig bewegten sich die Betriebskosten für Mietwohnungen zwischen 80 Cent und 1,20 Euro pro Quadratmeter.

Der Mieterbund hat nach eigenen Angaben rund 27 000 Mitglieder, was etwa acht Prozent aller brandenburgischen Mieter entspreche. Während im benachbarten Berlin Ende November gegen Mietsteigerungen demonstriert wurde, schloss Radloff eine solche Entwicklung für die Mark aus. „Obwohl auch hier die Preise alles andere als gering sind, sind größere Sprünge nach oben gegenwärtig nicht in Sicht.“

Laut Radloff beträgt die Durchschnittsmiete in der Mark gegenwärtig 5,20 Euro pro Quadratmeter und Monat. Dagegen erreichten in der Landeshauptstadt Potsdam Kaltmieten bis zu 9,50 Euro. „Wir verfügen heute in Brandenburg über einen insgesamt ausgeglichenen Wohnungsmarkt.“ Die Mietpreise seien „überwiegend noch erträglich“. Besonders in den Randregionen gebe es wegen des hohen Leerstandes kaum Spielraum für Erhöhungen. Dagegen stiegen die Mieten im Speckgürtel rundum Berlin aufgrund der Nachfrage kontinuierlich.

Deutlich mehr Transparenz fordert der Mieterbund bei den zum ersten Juli 2008 eingeführten Energieausweisen, die Eigentümer beim Kauf oder der Neuvermietung von Wohnungen vorzulegen haben. Hier seien Nachbesserungen nötig, meinte Radloff. Zwar müsse der Energieausweis eigentlich zwingend gezeigt werden, dies sei jedoch längst nicht immer der Fall. Außerdem gebe es kein Recht, eine Kopie des Dokuments einzufordern. Hier sollte sich die Landesregierung beim Bund für eine Gesetzesänderung stark machen. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })