Aktionstag der Islamverbände gegen Extremismus: Öffentliches Friedensgebet in Berlin-Kreuzberg
Bundesweit findet heute ein Aktionstag der Islamverbände statt. Unter dem Motto "Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht" soll gegen Extremismus und Terrorismus Flagge gezeigt werden. In Berlin findet derzeit ein Friedensgebet statt.
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Mit einem öffentlichen Friedensgebet haben Hunderte Muslime in Berlin-Kreuzberg gegen Rassismus und Extremismus demonstriert. Die Muslime, überwiegend Männer, saßen beim Gottesdienst am Freitagmittag auf Matten auf der abgesperrten Straße vor der Mevlana Moschee. Auf die Moschee war vor einem Monat ein Brandanschlag verübt worden. Ein Täter wurde noch nicht gefasst. Auch in zahlreichen anderen deutschen Städten hatten islamische Verbände am Freitag zu Friedensgebeten, Mahnwachen und Kundgebungen aufgerufen. Sie wollten damit gegen islamistischen Terror im Namen ihrer Religion protestieren und sich für ein friedliches Zusammenleben in Deutschland einsetzen.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat den Aktionstag der deutschen Islamverbände gegen Extremismus und Gewalt begrüßt. Alle Muslime hätten in ihrem Protest gegen den Terror der Extremistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) "unsere volle Unterstützung", erklärte Maas am Freitag in Berlin. "Wenn wir die gewaltbereiten Extremisten isolieren wollen, müssen wir die übrigen Muslime stärken." "Wir dürfen nicht zulassen, dass Muslime in Deutschland unter Generalverdacht geraten", fügte Maas hinzu.
Extremisten sind klar in der Minderheit
Die Extremisten seien unter den Muslimen eine klare Minderheit. "Sie benutzen die Religion nur als Deckmantel." Es müsse ein "ganz klarer Trennstrich" gezogen werden "zwischen der großen Mehrheit der Muslime, die friedlich mit uns lebt und denen, die den Islam missbrauchen, um Unrecht zu begehen".
Wer nach Deutschland komme, um Verbrechen zu begehen, werde "die ganze Härte des Strafrechtes zu spüren bekommen", unterstrich der Minister. "Für gewalttätige Terroristen wird es keine Toleranz geben." Der Rechtsstaat werde "hier mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einschreiten".
Die muslimischen Religionsgemeinschaften haben für Freitag zu einem Aktionstag unter dem Motto "Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht" aufgerufen, bei dem in mehr als 2000 Moscheen Rassismus angeprangert und Extremismus eine Absage erteilt werden soll. In neun Städten, darunter Berlin, Hamburg, Stuttgart und Frankfurt am Main, sind zentrale Kundgebungen geplant. (mit AFP und dpa)
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