Brandenburg: Opfer zwei Stunden gequält
Folterprozess: Tatzeuge bestätigt Vorwürfe
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Folterprozess: Tatzeuge bestätigt Vorwürfe Frankfurt (Oder) – Im Prozess wegen der Folterung eines 23-Jährigen in Frankfurt (Oder) hat ein Tatzeuge Vorwürfe der Anklage bestätigt. Vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) schilderte der Mann am Mittwoch, wie das Opfer vergewaltigt, getreten und geschlagen worden sei. In dem Verfahren wird drei Männern im Alter von 29, 23 und 21 Jahren vorgeworfen, den 23-Jährigen am 5. Juni 2004 in Frankfurt (Oder) vergewaltigt und durch stundenlange Misshandlungen in Todesgefahr gebracht zu haben. Die ebenfalls angeklagten 20 Jahre und 25 Jahre alten Frauen werden von der Staatsanwaltschaft der Beihilfe beschuldigt. Nach Darstellung des gestern vernommenen Zeugen verschafften sich die Angeklagten gemeinsam mit ihrem Opfer am Tattag gewaltsam Zugang zu seiner Mietwohnung, um den Mann dort über einen Zeitraum von etwa zwei Stunden zu quälen. Bei den Torturen soll der 29-jährige Angeklagte den Plan geäußert haben, das Opfer zu töten. Davon hätten ihn seine beiden Kumpane jedoch abgehalten. Auf die Frage des Vorsitzenden Richters, warum er weder die Polizei noch einen Krankenwagen alarmierte, gab der 25 Jahre alte arbeitslose Verkäufer an, Angst vor den angeklagten Männern gehabt zu haben. Er sei ebenfalls von ihnen geschlagen und getreten worden. Das Opfer hatte bei dem Übergriff im Juni 2004 unter anderem einen Darmdurchbruch und schwere Verbrennungen erlitten. Die Staatsanwaltschaft geht von menschenverachtenden und rechtsextremistischen Tatmotiven aus. Der Prozess wird am 23. März fortgesetzt. dpa
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