Brandenburg: Parken für Handwerker
Neue Vignette für Dienstleister in Berlin
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Berlin/Potsdam - Ab 1. November dürfen Handwerker in Berliner Parkraumbewirtschaftungszonen parken, auch ohne vorher ein Ticket zu lösen. Voraussetzung ist, sie verfügen über die neue Handwerkervignette „Bertha“. Das Kürzel steht für „Berlinweite Erteilung von Handwerkerparkausweisen“. Senat, Handwerks- und Handelskammer haben sich auf 24 Berufszweige verständigt, die „Bertha“ bekommen.
Antragsberechtigt sind folgende Gewerbe: Maurer und Betonbauer, Ofen- und Luftheizungsbauer, Estrichleger, Rolladen- und Jalousiebauer, Gebäudereiniger, Bodenleger, Glaser, Holz- und Bautenschutzgewerbe, Tischler, Parkettleger, Elektrotechniker, Installateure und Heizungsbauer, Klempner, Kühlanlagenbauer, Metallbauer, Maler und Lackierer, Stuckateure sowie Fliesen- Platten- und Mosaikleger. Dazu kommen aus dem Bereich der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) Akustikarbeiten und Trockenbau, Garten- und Landschaftsbau, Hausmeisterservice sowie Reparaturen an Computern, Datenverarbeitungs- und Telekommunikationsgeräten.
Die Vignette kann für eine Geltungsdauer von sechs, zwölf oder 24 Monaten beantragt werden und kostet 130, 200 oder 350 Euro. Bis zu drei weitere Fahrzeuge können für eine Zusatzgebühr von 25, 40 oder 70 Euro aufgenommen werden. Tatsächlich geparkt werden kann aber nur mit einem Fahrzeug. Per Fahrzeugschein und Foto des Wagens muss nachgewiesen werden, dass dieses der Lieferung oder Lagerung sperriger Güter dient oder selbst als rollende Werkstatt ausgestattet ist. Einsatzort und Rufnummer müssen sichtbar im Wagen hinterlegt werden. Nachweisen müssen die Gewerbetreibenden ihren Anspruch außerdem durch Vorlage der entsprechenden Gewerbekarte der Handwerkskammer oder der Mitgliedsbescheinigung der IHK. Ab dem 1. Oktober kann die Handwerkervignette bei den Bezirken beantragt werden.
Bei Brandenburgs Handwerkern dagegen stößt die Einführung von „Bertha“ auf wenig Interesse. Um einen pauschalen Betrag für eine Parkerlaubnis zu entrichten, sei der Umfang der Aufträge aus dem Berliner Stadtzentrum viel zu gering, hieß es am Dienstag aus der Handwerkskammer Potsdam. Eine Umfrage habe ergeben, dass die Betriebe für die fünf- bis sechsmal im Jahr lieber ein einfaches Parkticket lösen würden. Das Gros der Aufträge komme ohnehin aus den Vororten Berlins, wo es keine Parkraumbewirtschaftung gebe.R. W. During/M. Matern
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