zum Hauptinhalt
Die Sprecher der Grünen Jugend Brandenburg, Jelle Siemer und Rosa Hurm, legen zu Ende Oktober ihre Ämter nieder und sind bei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

© Andreas Klaer

Tagesspiegel Plus

Parteiaustritte bei Grüner Jugend in Brandenburg: „Viele junge Menschen im Osten sind krass frustriert“

Die Sprecher der Grünen Jugend Brandenburg sind aus der Partei ausgetreten. Im Gespräch erklären sie, warum sie hadern – und welche Chancen ein neuer linker Jugendverband aus ihrer Sicht hätte.

Stand:

Frau Hurm, Herr Siemer, Sie sind aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten und legen Ihre Ämter als Sprecher der Grünen Jugend Brandenburg zum Monatsende nieder. Wären Sie diesen Schritt auch gegangen, wenn es der Bundesvorstand und weitere Landesvorsitzende der Grünen Jugend nicht vorgemacht hätten?
Hurm: Vielleicht hätte ich sonst nicht genau diesen Zeitpunkt gewählt, aber der Entfremdungsprozess zwischen der Partei und mir läuft schon länger. In den letzten drei Jahren war die Grüne Jugend mein politisches Zuhause. Ich wollte die Art und Weise, wie Politik gemacht wird, verändern, wollte für mehr soziale Gerechtigkeit und eine humane Asylpolitik einstehen. Diesen Schritt jetzt zu gehen, fällt mir alles andere als leicht. Aber ich glaube nicht mehr, dass ich die Politik, für die ich stehen möchte, in der Grünen Partei machen kann. Ich habe drei jüngere Schwestern und möchte für sie ein gutes Vorbild sein: Jemand, der für das einsteht, was richtig ist.

Siemer: Auch ich habe schon länger mit der Parteimitgliedschaft gehadert, aber bislang fehlte mir die Perspektive, wohin es dann gehen könnte. Und die gibt es jetzt.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })