Brandenburg: Perspektiven fehlen
Landjugend beklagt mangelnde Ausbildungsförderung
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Potsdam - Die Berlin-Brandenburgische Landjugend hat einen Mangel an Perspektiven für junge Leute in der Mark beklagt. Auf dem Land fehlten oftmals nicht nur berufliche Möglichkeiten, sondern auch ein attraktives Netz von Schulen sowie gute Angebote der Kinderbetreuung und des öffentlichen Nahverkehrs, sagte der Vorstandsvorsitzende, Andreas Pförtner. Mit diesen Problemen würden auch junge Erwachsene, die etwa nach ihrem Studium nach Brandenburg zurückkehren und eine Familie gründen wollten, konfrontiert.
Gleichzeitig würden bestehende Chancen nicht genutzt. „In der Landwirtschaft zum Beispiel verkauft man sich unter Wert“, sagte der 28-Jährige. Dort werde Nachwuchs gesucht, aber „zu wenig Werbung“ gemacht. Es gebe noch andere Probleme: Manche Landwirte hätten kein Geld für Auszubildende, interessierte Jugendliche wiederum zum Teil eklatante Bildungslücken. Daher sei neben besserer Bildung auch eine Ausbildungsförderung durch das Land nötig. Engagement von allen Brandenburgern sei zudem im Kampf gegen Rechtsextremismus gefragt. „Das ist ein massives Problem auf dem Land“, sagte Pförtner. Dort, wo Jugendarbeit nicht mehr finanziell gefördert werde, nutzten nicht selten Rechtsextreme die Situation aus, um junge Menschen mit ihren Parolen zu beeinflussen. „Die NPD macht dann Jugendarbeit.“ Die Landjugend setzt auf Aufklärung. Um zum Beispiel mit anderen Kulturkreisen in Berührung zu kommen und dadurch Toleranz zu üben, gebe es in jedem Jahr deutsch-polnische Freizeiten. Zudem würden Fahrten ins frühere NS-Konzentrationslager Auschwitz angeboten, „um Jugendliche zu sensibilisieren“. Außerdem werbe eine Landjugend-Gruppe mit Informationskampagnen für Toleranz gegenüber Homosexuellen. „Es gibt Jugendliche, die nicht wissen, was woanders läuft“, sagte Pförtner. Die Landjugend wolle dazu beitragen, den Horizont junger Menschen zu erweitern. dpa
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