Brandenburg: Petke und Junghanns im Basis-Duell Parteivorsitz-Kandidaten treffen direkt aufeinander
Potsdam - Nicht nur im CDU-Kreisverband Oder-Spree wird das erste Rededuell zwischen Ulrich Junghanns und Sven Petke vor der Parteibasis mit Spannung erwartet: Am heutigen Freitagabend werden sich die beiden Kandidaten für den Landesvorsitz im Landgasthaus Silke in Herzberg erstmals der Parteibasis stellen. Jeder hat 20 Minuten Redezeit, dann sollen der Wirtschaftsminister und der frühere CDU- Generalsekretär unter Ausschluss der Öffentlichkeit Fragen der Mitglieder beantworten.
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Potsdam - Nicht nur im CDU-Kreisverband Oder-Spree wird das erste Rededuell zwischen Ulrich Junghanns und Sven Petke vor der Parteibasis mit Spannung erwartet: Am heutigen Freitagabend werden sich die beiden Kandidaten für den Landesvorsitz im Landgasthaus Silke in Herzberg erstmals der Parteibasis stellen. Jeder hat 20 Minuten Redezeit, dann sollen der Wirtschaftsminister und der frühere CDU- Generalsekretär unter Ausschluss der Öffentlichkeit Fragen der Mitglieder beantworten. Kreischef Rolf Hilke prophezeit: „Es wird sehr voll werden. Das Interesse ist groß.“ Eine Prognose, wer das Duell gewinnen wird, will er nicht abgeben. Auch die in zwei Lager gespaltene Potsdamer Parteispitze ist gespannt.
Als sicher gilt, dass sich die beiden Kandidaten nicht persönlich angreifen werden. Die Parteibasis hätte dafür kein Verständnis. Die Stimmung in seinem Kreisverband sei nach den Schlagzeilen der letzten Wochen „nicht rosig“, sagt Hilke. Auch der scheidende Vorsitzende Jörg Schönbohm beschreibt die Situation in der Partei als „nach wie vor schwierig“. Andere CDU-Politiker berichten, dass es Parteiaustritte gebe, so in Potsdam „wegen des Umgangs mit Jörg Schönbohm“. Petke, gegen den Staatsanwaltschaft und Innenministerium wegen der E-Mail-Affäre ermitteln, hat gerade erst wieder den Zorn auf sich gezogen, weil er den parteiinternen Untersuchungsbericht über die Affäre, der nur an Vorstandsmitglieder und Kreisvorsitzende verschickt wurde, an Parteitagsdelegierte versandt hat. Er habe das nur auf Anfrage getan, verteidigte er sich in der Fraktion. Doch dem widersprachen der Potsdamer CDU-Kreischef Wieland Niekisch und andere Petke-Kritiker.
Verwundert sind manche Christdemokraten auch darüber, dass Parteitagsdelegierte wie überhaupt Mandatsträger von Petke zu ihren Geburtstagen neuerdings eigens gedruckte Glückwunschkarten und Anrufe erhalten. Seine Gegner behaupten, dass er beim Rücktritt als Generalsekretär eine Kopie der Mitgliederdatei aus der Parteizentrale „mitgenommen“ habe – „das würde zu ihm passen“.
Berichte wonach die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Petke wegen Datenunterdrückung angeblich vor der Einstellung stünden, wollte die zuständige Cottbuser Staatsanwaltschaft gestern nicht bestätigen. „Kein neuer Sachstand, die Ermittlungen dauern an“, hieß es. Auch Generalstaatsanwalt Erardo Rautenberg erklärte, er wisse nichts davon, dass die Ermittlungen angeblich vor der Einstellung stünden.
Schönbohm erklärte gestern, er sei „zuversichtlich“, dass sein Favorit Ulrich Junghanns am 27. Januar zum neuen Parteivorsitzenden gewählt werde. Jungahnns soll dann auch das Amt des Vize-Regierungschefs übernehmen, das bisher Schönbohm wahrnimmt. Kreischef Hilke glaubt trotzdem, dass Petke nicht chancenlos ist.
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