
© K.-D. Gabbert
Brandenburg: Pilze genießen den Sommer
Vorzeitiger Saisonstart wegen der Witterung
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Potsdam / Berlin - Der Sommer bricht alle Rekorde – zumindest unter Pilzsammlern. Sie ziehen nicht nur früher als sonst in die Wälder, sondern kehren auch mit unerwartet vollen Körben zurück. „Wir haben ein Traumwetter für die Pilze“, sagt Herbert Lohner, Naturschutzreferent beim Bund für Umwelt und Naturschutz in Berlin. „Es war bisher praktisch immer feucht und warm. Und diese Kombination aus reichlich Niederschlag und hohen Temperaturen ist einfach ideal für die Pilze.“ Selbst die Eisheiligen Mitte Mai seien nahezu ausgefallen, vor allem die von Landwirten und Obstbauern gefürchtete „Kalte Sophie“ habe das Wachstum der unterirdischen Geflechte kaum aufgehalten. „Das sind gute Aussichten für die eigentlich erst im September beginnende Hauptsaison der Sammler.“
Vor allem Pfifferlinge und Champignons findet man derzeit schon in Hülle und Fülle. In Brandenburg und Berlin dominiert dabei der Champignon „Weißer Anis“, dessen Fleisch tatsächlich nach Anis riecht. Er wächst nicht nur in den Wäldern, sondern auch auf gut gedüngten und nährstoffreichen Wiesen. Allerdings besteht für Laien die Gefahr einer Verwechslung mit den giftigen Grünen Knollenblätterpilzen. Auf den grünen Hut als Erkennungszeichen ist nicht immer Verlass, kann dieser doch auch verblassen und weißlich sein.
In den Wäldern gedeihen jetzt ebenso verschiedene Schirmpilze, deren Kappen sich wie ein Schnitzel zubereiten lassen. Steinpilze und Rotkappen brauchen dagegen noch einige Zeit und dürften in spätestens drei Wochen massenhaft zu ernten sein. Pilzkenner achten genau auf das Wetter. Zwei Tage nach einem ausgiebigen Regen bestehen die größten Chancen auf einen tollen Fund, wenn dann die Sonne wieder scheint. Genau dieser Rhythmus bestimmt ja diesen Sommer. Wer sich vor allem an Wochenenden erst lange nach dem Frühstück auf den Weg macht, findet oft nur abgeerntete Waldgebiete vor. Einheimische bevorzugen daher den Freitagabend für die Pilzsuche, bevor die Großstädter in die Wälder ausschwärmen.
Wer sich nicht genau auskennt, kann sich den regelmäßig stattfindenden Exkursionen anschließen. Diese bietet unter anderem der BUND an (www.pilz-seminare.de). Dabei werden auch neue Arten vorgestellt, die sich aus dem warmen Südeuropa zusammen mit bisher unbekannten Libellen und Vögeln immer weiter nach Norden ausbreiten. Ste
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