
© Theo Heimann/ddp
Brandenburg: Pkw aus Brandenburg in die Spree gestürzt
Insassen können sich selbst retten / Genaue Umstände sind noch unklar
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Berlin - Ein mysteriöser Unfall hat sich am Samstag im Regierungsviertel in Berlin-Mitte ereignet. Am frühen Morgen stürzte in der Otto-von-Bismarck-Allee am Paul-Löbe-Haus ein Auto in die Spree. Der 20-jährige Autofahrer aus Brandenburg und seine 17-jährige Begleiterin konnten sich selbst retten, wurden leicht verletzt und entfernten sich vom Unfallort. Später wurde das Fahrzeug möglicherweise zur Verschleierung des Unfalls bei der Polizei als gestohlen gemeldet. Die Ermittlungen dauern an.
Die Polizei war dem Halter schnell auf die Spur gekommen, nachdem sie das Autokennzeichen des schwarzen BMW Coupé am Unfallort gefunden hatte. Wie die Ermittlungen ergaben, zeigte der junge Mann zur selben Zeit auf einem Polizeiabschnitt den Diebstahl des Pkw an. Nach Polizeiangaben war er mit seiner Begleiterin mit hoher Geschwindigkeit auf der Allee unterwegs und hatte offenbar die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Der Wagen wurde zehn bis elf Meter durch die Luft geschleudert, schlug am Ufer auf und fiel dann ins Wasser. Die Insassen konnten sich jedoch befreien und schwammen zum Ufer zurück. Anschließend zogen sie sich in einem nahegelegenen Hotel, wo sie wohnten, um. Die nassen Kleidungsstücke fand die Polizei später auf dem Balkon des Zimmers, als sie die 17-Jährige aufsuchten. Ursprünglich war angenommen worden, dass es sich bei dem Unfall um einen Suizid handelt.
Zum genauen Unfallhergang wollte sich der 20-Jährige nach Polizeiangaben bislang nicht äußern. Eine Atemalkoholmessung ergab bei ihm einen Wert von 0,8 Promille. Gegen ihn wird jetzt wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss und Vortäuschens einer Straftat ermittelt. Darüber hinaus ermittelt die Polizei wegen Körperverletzung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. In dem Fahrzeug wurden geringe Mengen einer Substanz gefunden, bei der es sich um Rauschgift handeln könnte.
Eine Polizeistreife war am Morgen durch umgefahrene Poller, durchbrochene Gitter und Schleifspuren auf den Unfall aufmerksam geworden. Feuerwehrtaucher entdeckten auf dem Grund des Flusses ein Auto, das auf dem Dach lag. Die Suche nach Menschen im und außerhalb des Pkw sei jedoch wegen schlechter Sichtverhältnisse erschwert gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Das deformierte und leere Fahrzeug sei mit Hilfe von Luftkissen an die Oberfläche befördert worden.
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