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Brandenburg: Pöbler aus der S-Bahn muss in Haft

Rechtsextremer zeigte Hitlergruß und Hintern

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Berlin - Rechtsextremist Christoph Sch., der als mutmaßlicher „S-Bahn-Pinkler“ Aufsehen erregte, ist zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der 33-Jährige habe mehrfach in S-Bahnen den Hitlergruß gezeigt sowie zuletzt im August 2015 rassistische Parolen gegrölt und sich entblößt, stand am Dienstag für das Berliner Amtsgericht Tiergarten fest. Ob er durch das Entblößen eine bestimmte Familie herabwürdigen und ob er tatsächlich urinieren wollte, sei nicht zu klären gewesen. Sch. wurde unter anderem der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen schuldig gesprochen.

Keine Einsicht, keine Reue, lediglich ein pauschales Geständnis mit einem Achselzucken sei vom Angeklagten gekommen, hatte zuvor der Staatsanwalt erklärt und eine Strafe von drei Jahren verlangt. Sch. sei ein Mann mit offensichtlich verfestigten rechtsextremen Einstellungen. Bei den letzten Taten habe er Fahrgäste mit „ekligen und abstoßenden Aktionen sowie Sprüchen belästigt“.

Der Rechtsextremist hatte weitgehend gestanden. „Alles bis auf das Entblößen“, erklärte einer seiner beiden Verteidiger. Dem 33-Jährigen sei „nur die Hose heruntergerutscht“. Zeugen aber sagten, es sei Absicht gewesen. Die Anklage war davon ausgegangen, dass Sch. bei dem Vorfall in der Ringbahn gezielt auf eine Migrantenfamilie zugegangen sei. Angeblich handelte es sich um eine Mutter mit zwei Kindern. Sie allerdings konnten nicht ermittelt werden.

Christoph Sch. stammt aus Thüringen. Er hat keinen Beruf erlernt, war Hartz-IV-Empfänger und ist vielfach vorbestraft – mehrfach einschlägig. Seine letzte Entlassung nach einer Strafhaft war im Februar 2015. Danach tauchte er in Berlin auf und fiel in der Hauptstadt bereits Ende März 2015 als Rechtsextremist auf. Kerstin Gehrke

Kerstin Gehrke

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