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Brandenburg: Pokerraub: Beute noch verschwunden

Berlin - Trotz der großspurigen Ankündigung hat der kürzlich aus der Untersuchungshaft entlassene Vedat S. seinen Beuteteil offenbar nicht zurückgebracht.

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Berlin - Trotz der großspurigen Ankündigung hat der kürzlich aus der Untersuchungshaft entlassene Vedat S. seinen Beuteteil offenbar nicht zurückgebracht. Der 21-jährige Berliner soll vor fünf Wochen am spektakulären Pokerraub im Berliner Hyatt-Hotel am Potsdamer Platz beteiligt gewesen sein. Er hatte sich als erster den Ermittlern gestellt und seine ebenfalls heranwachsenden Komplizen verraten, die daraufhin mit Haftbefehl gesucht worden waren. Auch er selbst wird sich vor Gericht verantworten müssen – ihm drohen nach Einschätzung von Strafrechtsexperten nun aber nur noch zwei, maximal drei Jahre Haft. Hätte sich der junge Verdächtige nicht als Kronzeuge angeboten, hätten es bis zu vier, fünf Jahre werden können. Flucht- oder Vertuschungsgefahr bestehe bei dem Entlassenen zwar nicht, hieß es am Montag aus Justizkreisen, dennoch habe man in Sachen Beuterückgabe nichts von ihm gehört.

Möglicherweise, so vermuten Kenner, hat Vedat S. das Geld bei Bekannten gebunkert, die es nicht mehr rausrücken. Offen ist, welchem der zwölf einschlägig bekannten Berliner Clans die Pokerräuber angehören – die Familien stammen aus dem arabisch-kurdischen Südosten der Türkei, zu ihnen sind nach dem Bürgerkrieg im Libanon auch Flüchtlinge aus anderen Teilen der Region gestoßen. Ein Verrat kann in diesen Kreisen gefährlich werden, erboste Clanangehörige könnten versuchen, den jungen Denunzianten nun zu bestrafen.

In Untersuchungshaft sitzen noch vier Männer; der mutmaßliche Kopf der Gruppe ist mit 28 Jahren der Älteste. Die Festgenommenen sollen nach dem Pokerüberfall mit insgesamt 242 000 Euro geflohen sein, und das Geld ungleich aufgeteilt haben. Der Kopf der Gruppe, ein 28-jähriger Libanese, hat mit vermutlich 100 000 Euro am meisten eingesteckt.hah

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