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Nach dem Hochwasser in Brandenburg: Polder-Flutung: Nur Teilhilfe für Bauern
CDU und Bauernbund sind empört: Brandenburgs Bauern bekommen ihre Verluste durch das Hochwasser nicht voll ersetzt. Dieter Dombrowski sprach von einer "bodenlosen Frechheit".
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Potsdam - Brandenburgs Bauern, deren Flächen während des Elbe-Hochwassers zur Rettung ganzer Ortschaften geflutet wurden, werden nicht voll für ihre Verluste entschädigt. Die CDU-Landtagsfraktion und der Bauernbund haben am Montag diese aus ihrer Sicht unzureichende Entschädigung für Landwirte im Havelland kritisiert. Diese brauchten schnelle, unbürokratische Hilfe, sagte CDU-Fraktionschef Dieter Dombrowski in Potsdam. Nach der Flutung der Havelpolder dürften sie nicht bestraft werden. Der Bauernbund sprach mit Blick auf die vom brandenburgischen Agrarministerium in Aussicht gestellte 50-prozentige Entschädigung für Ertragsausfälle von einer „bodenlosen Frechheit“. Das Ministerium wies die Vorwürfe zurück. „Wir reden über ein eingespieltes, bewährtes Verfahren“, sagte sein Sprecher Jens-Uwe Schade. Im Standardfall eine Entschädigung von 50 Prozent zu zahlen, entspreche der Regelung wie beim Elbehochwasser 2002 und wie bei anderen Hochwassern. Sie gelte bundesweit und stelle auf „reale Schäden“ – etwa bei Tieren - ab. In Härtefällen sei eine hundertprozentige Entschädigung möglich.
Mit dem Fluten der Havelpolder am 9. Juni war es gelungen, den Hochwasserscheitel der Elbe zu kappen. Die Landwirte der Region stellten dafür ihre Nutzflächen zur Verfügung. (PNN/dpa)
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