Brandenburg: Polizei ermittelt zu Fäkalteppich
Berlin/Potsdam - Die Berliner Polizei fahndet nach dem Verursacher der Verschmutzung in der Unterhavel. Wie berichtet treibt seit Dienstag auf der Havel zwischen Spandau und Zehlendorf ein Teppich aus Fäkalien und benutzten Hygieneartikeln in Richtung Potsdam.
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Berlin/Potsdam - Die Berliner Polizei fahndet nach dem Verursacher der Verschmutzung in der Unterhavel. Wie berichtet treibt seit Dienstag auf der Havel zwischen Spandau und Zehlendorf ein Teppich aus Fäkalien und benutzten Hygieneartikeln in Richtung Potsdam. Mittlerweile sei Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet worden, teilte die Berliner Polizei am Freitag mit. Geführt würden die Untersuchungen von einem Umweltkommisariat der Kriminalpolizei.
Immer wahrscheinlicher wird, dass der Unrat aus einem Schiff stammt, dessen Bootsführer illegal den Fäkalientank in die Havel entleert hat. Ebenso wie bereits die Wasserschutzpolizei und das Landesgesundheitsamt Berlin erklärten auch die Berliner Wasserbetriebe, dass die Verunreinigung nur von einem größeren Schiff stammen könnte. „Die Fäkalien kommen definitiv nicht aus der Kanalisation, das haben wir geprüft“, hieß es.
In Potsdam und Umgebung gibt es aus Sicht von Professor Matthias Freude, Präsident des brandenburgischen Landesumweltamtes (LUA), keinen Grund zur Sorge. „Von dort, wo der Fäkalteppich das erste Mal gesichtet wurde bis zur Glienicker Brücke braucht der Schmutz rund vier Tage“, so Freude. In der Zwischenzeit sei der Schmutz bereits extrem verdünnt und zum Großteil von den Bakterien zersetzt worden. „Außerdem wird bei der heutigen Wasserführung gut die Hälfte des Havelwassers über den Sacrow-Paretzer-Kanal um Potsdam herum geleitet“, sagte Freude. Anlass, die Nutzung von Badestellen bei Potsdam einzuschränken, sieht der LUA-Präsident nicht. „Zuständig dafür ist aber die Stadt Potsdam.“ Dort geht man ebenfalls nicht von einer Gefährdung der Badegewässer aus. Dennoch habe man am Freitag in den entsprechenden Gewässerabschnitten am Tiefen See und am Templiner See Wasserproben entnommen, teilte die Stadtverwaltung mit. Mit den Ergebnissen werde am Montag gerechnet. cs/mat
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