Brandenburg: Polizei schützt Rapper vor Clan
Berlin - Mit den Leuten, über die er bei der Polizei aussagt, ist nicht zu spaßen. Es sind Mitglieder des polizeibekannten Abou-Chaker-Clans, einer palästinensisch-libanesischen Großfamilie.
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Berlin - Mit den Leuten, über die er bei der Polizei aussagt, ist nicht zu spaßen. Es sind Mitglieder des polizeibekannten Abou-Chaker-Clans, einer palästinensisch-libanesischen Großfamilie. Gegen einige von ihnen wird unter anderem wegen Raubes, Körperverletzung, Waffen- und Drogendelikten ermittelt. Deshalb wird der Rapper Kay One, der in Wirklichkeit Kenneth Glöckler heißt, seit einiger Zeit rund um die Uhr von Personenschützern des Landeskriminalamtes begleitet. Dies bestätigten Ermittler dieser Zeitung. Dass Kay One unter Polizeischutz steht, wurde vor allem bekannt, weil bewaffnete Beamte ihn kürzlich zum ersten Drehtag der neuen Staffel „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) im E-Werk in Mitte begleiteten. Dort ist der Rapper neuerdings Jurymitglied. Der Musiker gilt als wichtiger Zeuge für die Ermittler der Polizei und Staatsanwaltschaft, weil er Aussagen zu den kriminellen Machenschaften von Mitgliedern des Clans gemacht hat. Details dazu hat er wiederum kürzlich in einem Interview mit dem Magazin „Stern“ veröffentlicht. Hintergrund ist demnach, dass der 29-Jährige sich von seinem ehemaligen Freund, dem Rapper Bushido, lossagte. Dieser wiederum soll Kay One vor etwa sieben Jahren in den Kreis der Mitglieder des Clans eingeführt haben.
Bushido hat enge Verbindungen zu dem Unterwelten-Clan. Im Frühjahr 2013 war bekannt geworden, dass sich Bushido und Clan-Chef Arafat Abou-Chaker gegenseitig Generalvollmachten über Vermögen ausgestellt haben. Der Clan gilt als eine der gefährlichsten Gruppen in Berlin, die Sicherheitsbehörden rechnen zahlreiche Familienmitglieder der organisierten Kriminalität zu, sie sollen im Türstehergewerbe, im Drogenhandel sowie in der Prostitution tätig sein. Den Mitgliedern werden etliche Straftaten angelastet. tabu/axf
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