Brandenburg: Polizei speckt Einsatz in Guben ab Positive Bilanz nach Eingreifen gegen Überfälle
Cottbus - Nach mehreren Raubüberfällen in Forst an der Grenze zu Polen will die Stadt noch gezielter gegensteuern. Geplant sei die Einrichtung eines Präventionsrates, kündigte Bürgermeister Philipp Wesemann (SPD) am Freitag in Cottbus an.
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Cottbus - Nach mehreren Raubüberfällen in Forst an der Grenze zu Polen will die Stadt noch gezielter gegensteuern. Geplant sei die Einrichtung eines Präventionsrates, kündigte Bürgermeister Philipp Wesemann (SPD) am Freitag in Cottbus an. Die Polizei will zugleich ihre vor Monaten verstärkte Präsenz in der Kleinstadt sowie in Guben im Spree-Neiße-Kreis durch Streifenpolizisten, die zu Fuß unterwegs sind, zunächst bis Ende Oktober beibehalten. Wenn auch in leicht abgespeckter Form.
Bislang waren in Guben im Höchstfall sieben Doppelstreifen zu Fuß in der Grenzstadt unterwegs. Jetzt sollen es fünf sein, wie Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke ankündigte. Für Forst soll alles beim Alten bleiben, und damit weiter im Höchstfall drei Doppelstreifen, also sechs Polizisten, eingesetzt werden. Die Beamten sind von der Bereitschaftspolizei. Sie sind seit Februar in den Städten, nachdem eine Serie von brutalen Raubüberfällen auf Rentner in Guben bekanntgeworden war. Die Polizei konnte die Straftaten aufklären.
Laut Polizeipräsidium sank die Zahl der Straftaten in den beiden Städten in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Guben waren es zwischen Januar und März 483 Straftaten, im Jahr davor 699. Ähnlich sieht es für Forst aus: 616 Straftaten wurden für das erste Quartal in diesem Jahr registriert (erstes Quartal 2014: 918). Laut Polizeidirektion Süd verlagerte sich die Kriminalität seit der verstärkten Polizeipräsenz nicht ins Umland.
„Man fühlt sich in Guben wieder sicherer“, sagte Bürgermeister Fred Mahro (CDU). Er verstehe, dass die Polizei die Zahl der Streifenpolizisten deshalb etwas verringere. Es habe sich vor Monaten um eine „Akutsituation“ gehandelt. Zugleich betonte Mahro: „Diese Grenzregion bedarf gesonderter Maßnahmen.“ Rathausmitarbeiter will die Stadt deshalb weiter auf Streife schicken – als sogenannte Stadtwache. Auch gibt es bereits einen Präventionsrat.
Jüngst kam es in Forst allerdings wieder zu heftigen Raubüberfällen. Nach vorläufigen Polizeierkenntnissen könnten für einen Teil der Vorfälle zwei 17- und 19-Jährige verantwortlich sein. Beschaffungskriminalität könnte der Hintergrund sein. Bei den Überfällen waren unter anderen Rentner, die mit ihrem Rollator unterwegs waren, Opfer von Handtaschenraub, wie es weiter hieß. Forsts neuer Bürgermeister Philipp Wesemann betonte, dass in der Stadt der Drogenkonsum „relativ hoch“ sei. „Das dürfen wir nicht mehr vom Tisch fegen“, sagte er.Anna Ringle
Anna Ringle
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