Razzia bei Hells Angels in Brandenburg und Berlin: Polizei sucht bei Rocker-Razzia nach Waffen - auch in Teltow
Etwa 280 Polizisten haben bei einer Razzia am Dienstag in Berlin und Brandenburg nach Waffen der Rockergruppe Hells Angels gesucht. Die richterlich angeordneten Durchsuchungen erfolgten an 13 Orten, wie die Polizei in Berlin mitteilte. Ein Schwerpunkt war dabei die Rockerkneipe „Germanenhof“ in Berlin-Wartenberg. Auch in Potsdam-Mittelmark wurde durchsucht.
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Potsdam/Berlin - Erneut Großrazzia bei Rockern in Berlin und Brandenburg: Rund 280 Beamte haben am Dienstag in der Region nach Waffen der Hells Angels gesucht. Entdeckt wurden aber keine Revolver, Pistolen oder Schrotflinten, sondern nur geringe Mengen an Betäubungsmitteln, wie ein Polizeisprecher sagte. Von 5.00 bis 9.30 Uhr waren die Beamten in Wohnungen, Gaststätten und Geschäften im Einsatz. Zugrunde lagen den Angaben zufolge 13 richterliche Durchsuchungsbeschlüsse. Festnahmen gab es nicht.
In Berlin durchsuchten Fahnder vier Wohnungen, zwei Geschäfte und zwei Gaststätten: den "Germanenhof" in Wartenberg und das "Berliner Fußball Café" in Lichtenberg. Die Beamten des Landeskriminalamtes waren außerdem in Mitte, Alt- und Neuhohenschönhausen unterwegs.
In Brandenburg gab es Einsätze in ebenfalls vier Wohnungen und einem Autohandel in Eberswalde (Barnim), Teltow (Potsdam-Mittelmark) und Fredersdorf-Vogelsdorf (Märkisch-Oderland). Der Autohandel befindet sich in Eberswalde. An einzelnen Einsätzen waren auch Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) beteiligt. Zwischenfälle habe es nicht gegeben, hieß es bei der Polizei.
Der Großrazzia waren umfangreiche Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz vorausgegangen, wie der Polizeisprecher berichtete. "Erwartet haben wir den Fund von Revolvern, Schrotflinten und Pistolen mit dazugehöriger Munition." Warum die Beamten dann doch keine Waffen entdeckten, blieb unklar. "Die Ermittlungen dauern an", hieß es. Es lagen zunächst auch keine Angaben vor, welche Drogen beschlagnahmt wurden.
Zuletzt waren Ermittler Anfang Juli in Berlin und Brandenburg gegen Rockergruppen vorgegangen. Zu den Ergebnissen der Ermittlungen, die sich auch auf Sachsen erstreckten, gab es bisher keine Angaben. Festgenommen wurde damals ebenfalls niemand.
Fast 1000 Polizisten hatten am 3. Juli laut Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) rund 100 Objekte durchsucht. Schwerpunkte waren Brandenburg und Sachsen, Razzien gab es aber auch in Berlin, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Allein in Brandenburg und Berlin waren rund 680 Beamte beteiligt.
Damals entdeckten die Beamten auch Macheten, Messer und andere Waffen. Sie beschlagnahmten zudem Computer, Bargeld, Kutten und Motorräder. Die Innenminister sprachen von den jeweils größten Einsätzen dieser Art in den beteiligten Ländern.
Zuvor hatte das Bundesinnenministerium die Gruppe "Regionalverband Gremium Motorcycle Club (MC) Sachsen" verboten. Das Brandenburger Innenministerium löste seinerzeit zwei Gruppierungen der konkurrierenden Hells Angels auf. (dpa)
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