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Brandenburg: Polizeipräsident will mehr Tempolimits auf Autobahnen Küpper: Neben A 24 auch Teile der A 2 denkbar Mehr Verkehrstote in Westbrandenburg

Potsdam - Für die Ausweitung von Tempolimits auf Brandenburger Autobahnen hat sich gestern der Präsident des Polizeipräsidiums Potsdam, Bruno Küpper, ausgesprochen. Bei der Vorstellung der Verkehrsunfall-Bilanz des Präsidialbereiches Potsdam für das erste Halbjahr 2005 sagte er, neben der bestehenden Tempobeschränkung auf der Autobahn A 24 zwischen Dreieck Oranienburg und Kreuz Wittstock könnte auch auf Teilstrecken der A 2 etwa im Bereich Netzen die zulässige Höchstgeschwindigkeit dauerhaft auf 130 km/h beschränkt werden.

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Potsdam - Für die Ausweitung von Tempolimits auf Brandenburger Autobahnen hat sich gestern der Präsident des Polizeipräsidiums Potsdam, Bruno Küpper, ausgesprochen. Bei der Vorstellung der Verkehrsunfall-Bilanz des Präsidialbereiches Potsdam für das erste Halbjahr 2005 sagte er, neben der bestehenden Tempobeschränkung auf der Autobahn A 24 zwischen Dreieck Oranienburg und Kreuz Wittstock könnte auch auf Teilstrecken der A 2 etwa im Bereich Netzen die zulässige Höchstgeschwindigkeit dauerhaft auf 130 km/h beschränkt werden. Während im gesamten Polizeipräsidium Potsdam, das von der Prignitz bis zum Landkreis Elbe-Elster reicht, im ersten Halbjahr dieses Jahres die Zahl der Verkehrsunfälle leicht angestiegen sei, so Küpper, sei sie auf der A 24 im vierten Jahr nacheinander rückläufig. Zwar habe es auch im Bereich Michendorf weniger gegeben. Doch anders als im Bereich Ostprignitz-Ruppin, der für das Tempo-130-Teilstück der A 24 verantwortlich ist, stieg im Bereich Michendorf die Zahl der bei Unfällen auf Autobahnen verletzten Personen von 126 (erstes Halbjahr 2004) auf 135. Auf der A 24 sank die Zahl der Verletzten von 81 auf 66. Die Autobahnen waren im ersten Halbjahr die einzigen Straßen, auf denen im Bereich des Polizeipräsidiums Potsdam die Verkehrszahlen zurückgegangen sind – von 1771 im Vorjahreszeitraum auf 1716. Nach der gestern von Polizeipräsident Küpper vorgelegten Verkehrsunfall-Bilanz für das Präsidium Potsdam ist Brandenburg zweigeteilt: Im Bereich des anderen brandenburgischen Präsidiums Frankfurt (Oder) sank die Zahl der Unfälle im ersten Halbjahr 2005 auf 21 098 (2004), im Bereich Potsdam stieg sie dagegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht an – von 19 971 auf 20 017. Als besorgniserregend bezeichnete Küpper den Anstieg der bei den Unfällen Getöteten. Zwischen Pritzwalk und Elsterwerda starben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 72 Menschen. Im Vorjahreszeitraum waren es 53 – das entspricht einer Steigerung um 43,4 Prozent. Küpper sagte, das erstmals seit Jahren damit die Zahl der bei Unfällen Getöteten angestiegen sei. Er hoffe nicht, dass „dies eine Trendwende bedeute“, sagte er weiter. Dramatisch sei auch die Steigerungsrate der Toten nach Unfällen unter Alkoholeinfluss. Hier verzeichnete das Präsidium einen Anstieg um 500 Prozent – von zwei auf 12. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten im Präsidialbereich 464 Unfälle unter Alkoholeinfluss verursacht (Vorjahreszeitraum: 455), bei denen 250 Menschen (215) verletzt wurden. Die proportional meisten Unfälle unter Alkoholeinfluss stellten die Polizisten im Bereich des Schutzbereiches Teltow-Fläming (74) fest. Zwar ereigneten sich im Bereich Brandenburg/Havel 86 Unfälle. „Doch in diesem Schutzbereich leben nur etwa halb so viele Menschen, wie im Bereich Brandenburg“, so Küpper. Besonders unter Beobachtung der Polizei stehen auch weiterhin die jungen Fahrer. Die 18- bis 24-Jährigen haben zwar in der ersten Jahreshälfte weniger Unfälle verursacht (2004:3264; 2005: 3073). Doch starben bei den durch sie verursachten Unfällen deutlich mehr Menschen (2004: 11; 2005: 21). Ein völlig uneinheitliches Bild bietet das Präsidium bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren. Insgesamt sanken diese zwar leicht auf 3389. Doch während der Trend fast überall nach unten zeigte, krachte es im Schutzbereich Potsdam 162 Mal (2004: 124) zwischen Auto und Wild – Steigerung um mehr als 30 Prozent. In der Prignitz gingen Wildunfälle um fünf Prozent zurück (auf 388). Allerdings machten diese im dünn besiedelten Nordwesten 25 Prozent aller Unfälle aus.

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