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Brandenburg: Polizist erlag seinen Verletzungen

Täter hatten vor den Schüssen auf den Beamten eine Frau überfallen / 30 000 Euro Belohnung für Hinweise

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Berlin - Der am Freitagabend in Neukölln angeschossene Hauptkommissar Uwe L. ist tot. Er erlag gegen 14.45 Uhr seinen schweren Kopfverletzungen. Bereits seit der Nacht zu Sonnabend galt er als hirntot. Er wurde nur noch von den Maschinen am Leben gehalten.

Der unbekannte Schütze ist weiterhin flüchtig. Doch der Druck auf den Täter wird stärker. Die Ermittlungen der Mordkommission ergaben, dass der Täter mit seinem Komplizen unmittelbar vor den Schüssen auf den Zivilbeamten einen Raubüberfall auf eine 51-jährige Frau begangen hat.

Wie berichtet, war Uwe L. mit zwei Kollegen auf Zivilstreife unterwegs. Als sie zwei verdächtige Männer wegrennen sahen, folgten sie ihnen in die Fontanestraße, um sie zu kontrollieren. Der Schütze schoss sofort und ohne Vorwarnung auf die Beamten. Uwe L. wurde in der Schläfe getroffen.

Inzwischen scheint klar, warum die beiden Verdächtigen in die Fontanestraße rannten: Sie waren auf der Flucht. Denn fünf Minuten vor dem tödlichen Schuss auf Uwe L., hatten die Täter um 21.15 Uhr die 51-Jährige „in einer der umliegenden Straßen der Fontanestraße überfallen“, sagte Chef-Ermittler André Rauhut. Details zu der Raubtat wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen. Die Täterbeschreibung des Opfers sei bis auf die Körpergröße identisch mit den Angaben, die die beiden Kollegen des getöteten Polizisten gemacht haben. Ob die Täter beim Überfall auf die Frau ebenfalls die Waffe benutzt haben, wollte Rauhut nicht sagen. Das Opfer habe sich kurz nach dem Raub auf dem Abschnitt gemeldet und die Tat angezeigt. Weitere Details wollte Rauhut aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.

Neben dem Raubopfer hat die Polizei einen weiteren, hilfreichen Zeugen: Er hat „wichtige Wahrnehmungen zum Zeitpunkt unmittelbar vor der Raubtat gemacht“, sagte Rauhut. Die Kripo prüft auch noch Zeugenaussagen der Anwohner. 27 Hinweise aus der Bevölkerung sind in den vergangenen Tagen eingegangen.

Die Belohnung von 10 000 Euro wurde auf 30 000 Euro für Hinweise zur Festnahme des Täters erhöht: Ein Mann aus Rudow stellte 5000 Euro, die Wall AG noch einmal 15 000 Euro zur Verfügung. Hinweise können auch nachts und anonym an die Rufnummer 4664 911201 gegeben werden. tabu

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