Brandenburg: Potsdamer Verkehr: Haveltunnel, breite Hauptstraßen und kurze Abschnitte
Zu: „Umgestaltung der Breiten Straße: Monolog in der Mitte“, 18.10.
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Zu: „Umgestaltung der Breiten Straße: Monolog in der Mitte“, 18.10.
Wird hier nicht der zweite Schritt vor dem ersten geplant? Die Route Zeppelinstraße, Breite Straße, Lange Brücke stellt derzeit (allerdings ohne einengende Baustelle betrachtet) die leistungsfähigste Innenstadt-Passage dar. Deutlich leistungsstärker als Schopenhauerstraße, Hegelallee, Kurfürstenstraße oder Alleestraße, Am Neuen Garten. Trotzdem staut sich der Verkehr auch in der Breiten Straße oft. Ein verengender Rückbau würde die Überlastung des Innenstadtbereiches perfekt machen. Potsdam wächst weiter, wie jeder sehen kann. Gerade im Norden. Es ist abzusehen, dass die Belastung der Havelbrücken mit Straßenverkehr noch deutlich zunehmen wird. Denn die Vision eines Potsdams mit 200 000 Einwohnern scheint nicht mehr unrealistisch. Kurzum: Bevor man die Breite Straße zurückbaut und neue Einwohner-Rekorde realisiert, braucht Potsdam eine große Verkehrslösung in puncto Havelquerung. Das wäre für mich keine (improvisierte) Havelspange, sondern ein leistungsfähiger Haveltunnel, vom Bereich um die Markthalle aus bis in die Friedrich-Engels-Straße, östlich des Hauptbahnhofes. Wenn man diesen Tunnel hat, dann kann man in der historischen Altstadt so richtig aufhübschen, miniaturisieren, was auch immer. Wenn man jetzt schon damit anfangen würde, potenziert das die unübersehbaren aktuellen Probleme.
Bernd Paulke, Potsdam
Umbau der Heinrich-Mann-Allee
Bei meinem täglichen Arbeitsweg seit 10 Jahren auf der Strecke Saarmund ins Zentrum von Potsdam habe ich schon die unglaublichsten Behinderungen des Verkehrs erlebt. Die Stadt Potsdam, aus meiner Sicht als Koordinator dieses Verkehrs in einer Landeshauptstadt, die mit seinen vielen Möglichkeiten nun einmal eine große Anzahl von Arbeitsplätzen bereitstellt, hat dabei immer wieder ein nicht gerade glückliches Händchen bewiesen. Baustellen und Instandsetzungen sind unbestritten notwendig und müssen akzeptiert werden, aber die gleichzeitige Instandsetzungen aller Zufahrten (Humboldt- und Lange Brücke) kosteten Nerven.
Aktuell wird nun die Heinrich-Mann-Allee an der Haltestelle Kunersdorfer Straße umgebaut, und wird wohl dauerhaft eine Spur weniger bekommen. Dass man eine Hauptverkehrsstraße in der Befahrbarkeit verringert, haben wir Bürger noch nicht erlebt. Sind denn die Entscheidungsträger etwa alles militante Radfahrer, die ihre Interessen durchsetzen, oder wohnen diese Stadtverordneten alle in Richtung Potsdam Nord und Eiche?
Es kann doch nicht sein, dass den Arbeitnehmern der Wohngebiete Waldstadt, Schlaatz und Nuthetal das Leben derart schwer gemacht wird. Konsequent wäre, wenn man gemäß Friedrich II. verfahren würde: Lasst die Straßen in schlechtem Zustand, der Feind kann die Stadt dann langsamer einnehmen!
Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, dass wir überall Kopfsteinpflaster bekommen und nur noch mit Pferdekutschen die Landeshauptstadt befahren dürfen.
Thomas Angerstein, Nuthetal
Zu: „Einspurig nach Werder?“, 26.10.
Für die Einrichtung eines Radweges in der Zeppelinstraße muss keineswegs, wie der Titel nahelegt, die komplette Strecke nach Werder einspurig gestaltet werden, denn nur an dem Stück ab Geschwister-Scholl-Straße bis kurz vor der Kastanienallee fehlt mit Ausnahme eines kleinen Abschnittes ein Radweg. Der ist dort jedoch dringend nötig, denn ein Ausweichen auf die Straße wäre dort mordsgefährlich, genauso wie die Benutzung des engen Fußweges, denn man kommt nicht nur mit den Fußgängern ins Gehege, sondern insbesondere auch mit den Passanten, die aus den Hauseingängen kommen. Wenn die Einrichtung eines Radweges nur durch Reduzierung der stadtauswärts führenden Fahrspuren auf eine Fahrbahn möglich ist, dann muss die Stadt das in Kauf nehmen. Das sehe ich aber nur für einen Teil der Strecke als notwendig an.
An dem Stück vor der Kastanienallee müsste der Bürgersteig eigentlich breit genug für einen ausgewiesenen Radweg sein. Ich hoffe nicht, dass eine große Autofahrerkoalition in der Stadtverordnetenversammlung diesen Radweg verhindert. Denn es kann ja wohl nicht richtig sein, dem Autoverkehr unbedingt zwei Fahrbahnen zuzugestehen, dem umweltfreundlichen Radverkehr auf dieser Hauptverkehrsroute aber gar keinen. Das kann und darf nicht Leitlinie der Verkehrspolitik der Stadt Potsdam sein.
Jens Dörschel, Potdam
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