Brandenburg: Protest gegen Flugrouten soll wachsen
Berlin - Die Vorsitzende des Bündnisses „Keine Flugrouten über Berlin“, Marela Bone-Winkel, rechnet im kommenden Jahr mit noch mehr Zulauf für den Protest gegen die geplanten Flugrouten. „Es gibt noch Potenzial für sehr viel mehr Leute“, sagte sie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd.
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Berlin - Die Vorsitzende des Bündnisses „Keine Flugrouten über Berlin“, Marela Bone-Winkel, rechnet im kommenden Jahr mit noch mehr Zulauf für den Protest gegen die geplanten Flugrouten. „Es gibt noch Potenzial für sehr viel mehr Leute“, sagte sie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. Sie habe bereits die Anflugpläne der Deutschen Flugsicherung gesehen. „Der eine oder andere wird da noch einen Schreck kriegen“, sagte sie. Der gesamte Süden Berlins sei davon betroffen.
Die Initiative werde der Politik keine Pause gönnen, kündigte sie an. „Aussitzen gibt es nicht.“ Bereits am 23. Januar sei eine große Demonstration an der Baustelle für den Großflughafen Berlin-Brandenburg International geplant. „Wir wollen jetzt schnelle Zusagen der Politik haben“, sagte sie. Sie bemängelte, dass ein demokratischer Prozess bei der Flugroutenplanung nicht stattgefunden habe. „Die Politik hat alles gegeben, um zu beschönigen.“ Die Flugrouten seien falsch kommuniziert worden. „Dabei war der Politik bekannt, dass sie nur vorläufig sind“, sagte Bone-Winkel. Bürger hätten sich darauf verlassen und beispielsweise Häuser gebaut, in Gegenden, die vermeintlich nicht vom Fluglärm betroffen sein sollten. Dabei müsse es nun auch bleiben. Denn sonst würde Rechtsstaatlichkeit mit Füßen getreten und das Vertrauen in die Politik schwer beschädigt. Schwerstbetroffene müssten zudem entschädigt oder umgesiedelt werden, forderte sie.
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatte Anfang September Flugrouten vorgestellt, die deutlich mehr Berliner Bezirke und Brandenburger Orte mit Lärm belasten würden als zuvor angenommen. Hintergrund ist eine internationale Regelung, wonach auf zwei Bahnen parallel startende Flugzeuge nach dem Abheben mindestens in einem Winkel von 15 Grad voneinander wegfliegen müssen. Der Flughafen hatte bisher mit Geradeausstarts geplant.
Diese – und die dazugehörigen Lärmzonen – waren über zehn Jahre lange als verlässlich kommuniziert worden. In den vergangenen Wochen hatten bei Demonstrationen in Berlin und Brandenburg tausende Menschen gegen die neuen Routen demonstriert. dapd
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