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Brandenburg: Protest in Müllrose gegen CCS

Müllrose - Gegner der unterirdischen Speicherung von CO2 haben am Samstag im ostbrandenburgischen Müllrose protestiert. Laut Polizei versammelten sich rund 200 Menschen auf dem Marktplatz.

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Müllrose - Gegner der unterirdischen Speicherung von CO2 haben am Samstag im ostbrandenburgischen Müllrose protestiert. Laut Polizei versammelten sich rund 200 Menschen auf dem Marktplatz. Einige trugen weiße Schutzanzüge sowie Gasmasken und hatten Fässer dabei, auf denen „CO2“ stand. Auf einem Transparent hieß es „Versuchslandschaft Brandenburg“. Die erste Protestaktion dieser Art in dem Ort wurde unter anderem von der Bürgerinitiative „CO2-Endlager stoppen“ organisiert. Die Initiatoren befürchten eine Verseuchung des Grund- und Trinkwassers durch die Verpressung des Treibhausgases unter der Erdoberfläche.

Der Vorsitzende der Initiative, Roland Krampski, sprach von 300 Teilnehmern. Damit sei die Kundgebung ein voller Erfolg gewesen, betonte er. Die Zahl der Teilnehmer zeige, dass die Menschen die CCS-Technik ablehnten. In den vergangenen Jahren habe sich die Region zu einem beliebten Erholungsgebiet entwickelt. Dies dürfe nicht nur das „Stigma Endlagerregion“ aufs Spiel gesetzt werden, forderte Krampski.

Die Grünen-Europaabgeordnete Elisabeth Schroedter, die sich ebenfalls an dem Protest beteiligte, warnte angesichts der Debatte über die Stilllegung von Atomkraftwerken vor einer „Renaissance der Kohle“. Kohle und Atom hätten eines gemeinsam, sagte Schroedter. „Sie vertagen die Probleme auf die nächste Generation und wollen ihren Müll unter die Erde stecken.“ Eine nachhaltige Versorgung sei nur mit erneuerbaren Energien möglich.

Nahe Müllrose und bei Beeskow will der schwedische Energiekonzern Vattenfall ein CO2-Lager erkunden. Dort soll Kohlendioxid verpresst werden, das bei der Verbrennung von Braunkohle zur Stromerzeugung entsteht. Auch im weiter nördlich gelegenen Neutrebbin (Märkisch-Oderland) regt sich Widerstand gegen Pläne für ein CO2-Lager. Brandenburg gilt als Vorreiter bei der Erforschung von CCS. Bereits jetzt gibt es eine Pilotanlage von Vattenfall in Schwarze Pumpe an der Grenze zu Sachsen und ein Pilotprojekt zur CO2-Speicherung in Ketzin im Havelland. In Jänschwalde nahe Cottbus soll zudem ein CCS-Demonstrationskraftwerk entstehen. dapd

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