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Brandenburg: Proteste gegen neue Tagebaue

Schenkendöbern - Rund 200 deutsche und polnische Braunkohlegegner haben am Wochenende in Groß Gastrose (Amtsgemeinde Schenkendöbern) demonstriert. Die Proteste richteten sich gegen den Aufschluss neuer Tagebaue beiderseits der deutsch-polnischen Grenze und die geplante CO2-Verpressung.

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Schenkendöbern - Rund 200 deutsche und polnische Braunkohlegegner haben am Wochenende in Groß Gastrose (Amtsgemeinde Schenkendöbern) demonstriert. Die Proteste richteten sich gegen den Aufschluss neuer Tagebaue beiderseits der deutsch-polnischen Grenze und die geplante CO2-Verpressung. Mit Fackeln zogen die Demonstranten auf die Markersdorfer Brücke über die Neiße. Hier zeigten sie den Schriftzug „Stop Coal“ (deutsch: Stoppt Kohle).

Mit der Aktion wurde symbolisch eine gemeinsame deutsch-polnische Resolution an die Teilnehmer des UN-Klimagipfels verabschiedet, der vom 7. bis 18. Dezember im dänischen Kopenhagen stattfindet. In dem von den Kundgebungsteilnehmern unterzeichneten Papier fordern die Braunkohlegegner unter dem Motto „Klimaschutz kennt keine Grenzen“ von den Konferenzteilnehmern, dass „sie sich ihrer Verantwortung stellen und über Ländergrenzen hinweg verbindliche, ehrgeizige und mutige Schritte zur Rettung unseres Planeten vereinbaren“.

An der Protestaktion nahmen mehrere Bürgerinitiativen der von der Abbaggerung bedrohten Dörfer aus der Lausitz und den polnischen Nachbarorten Gubin und Brody teil, teilten die Veranstalter mit. Gemeinsam hatten die deutschen und polnischen Braunkohlegegner zuvor bei einem Bürgerforum in der Turnhalle von Groß Gastrose ihre Kritik in der Resolution an den Tagebauplänen in der Lausitz und in Polen formuliert. „Unsere Stimmen gegen neue Tagebaue und die Vertreibung aus der Heimat müssen jetzt noch lauter werden“, forderte der Cottbuser Bundestagsabgeordnete Wolfgang Neskovic (Linke). Es dürfe kein zweites Horno mehr zugelassen werden, sagte er mit Blick auf das abgebaggerte Lausitzdorf. Grünen-Politiker Wolfgang Renner erklärte, dass die Braunkohlegegner aus dem gescheiterten Volksbegehren in Brandenburg gestärkt hervorgegangen seien.

„Unser Volk hat neue Tagebaue abgelehnt und darauf sind wir stolz“, sagte ein Mitglied der polnischen Bürgerinitiative aus Gubin unter dem Beifall der Kundgebungsteilnehmer. Die Einwohner aus den Gemeinden Gubin und Brody hatten bei einem Bürgerbegehren am 8. November mit über 90 Prozent der Einwohnerstimmen den Aufschluss neuer Tagebaue abgelehnt. Britta Bayer

Britta Bayer

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