Brandenburg: Prozess gegen Mitglieder des Bandidos MC
Rocker wegen versuchten Totschlags vor Gericht
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Frankfurt (Oder) - Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen hat am Mittwoch ein Prozess gegen zwei Rocker vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) begonnen. Den beiden 28 Jahre alten Männern wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Sie sollen Mitte 2009 als Angehörige der Gruppierung „Bandidos MC“ in Finowfurt (Barnim) vier Männer aus dem Umfeld der gegnerischen Rockergruppierung „Hells Angels“ mit Waffengewalt attackiert haben.
Zum Prozessauftakt sagten die Verteidiger, dass die Angeklagten sich nicht zu den Vorwürfen äußern würden. Die Männer waren am Morgen des 21. Juni 2009 mit dem Pkw eines der Angeklagten im Raum Eberswalde unterwegs, wie der Staatsanwalt bei der Anklageverlesung sagte. In Finowfurt seien sie auf einen Pannen-Pkw gestoßen, in dem vier unbewaffnete Männer aus dem Umfeld der „Hells Angels“ saßen. Um deutlich zu machen, dass die Region zu ihrem „Einflussgebiet“ gehöre, sollen die Angeklagten und weitere Mittäter mit Baseballschlägern die Seitenscheiben des Fahrzeugs eingeschlagen haben. Dann sollen sie mit Macheten auf die Männer im Pkw losgegangen sein. Einer der Angeklagten habe dabei eine Machete mit einer 34 Zentimeter langen Klinge benutzt. Die eintreffende Polizei habe schwerere Tatfolgen verhindert.
Eines der Opfer sei durch einen fünf Zentimeter tiefen Schnitt in den Brustkorb lebensgefährlich verletzt worden. Ein zweiter Fahrzeuginsasse habe sich die Kniescheibe gebrochen. Bei einem dritten Mann habe die Gefahr bestanden, dass das rechte Bein abgetrennt wird.
Den beiden Angeklagten sei bewusst gewesen, dass sie durch die massiven Stiche die Fahrzeuginsassen töten könnten, sagte der Staatsanwalt. Dies hätten sie billigend in Kauf genommen.
Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. Zunächst sind sieben Verhandlungstage bis zum 3. Februar geplant. dapd
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