Brandenburg: Prozess um Stalking endet mit Geldbuße
Berlin - Zerstochene Autoreifen, verklebte Schlösser, eine Rattenfalle vor der Tür und immer wieder Drohungen und Beleidigungen. Über zwei Jahre lang soll ein 58-jähriger Mann in Berlin seiner Ex-Freundin das Leben zur Hölle gemacht haben.
Stand:
Berlin - Zerstochene Autoreifen, verklebte Schlösser, eine Rattenfalle vor der Tür und immer wieder Drohungen und Beleidigungen. Über zwei Jahre lang soll ein 58-jähriger Mann in Berlin seiner Ex-Freundin das Leben zur Hölle gemacht haben. Sie hatte den mutmaßlichen Stalker vor vier Jahren erstmals angezeigt. Lange wurde ermittelt. Nun saßen sich Christoph L. und Susanne W. vor einem Amtsgericht gegenüber. Sieben Zeugen waren geladen.
Susanne W. und Christoph L. (Namen geändert) waren nur drei Monate zusammen. Sie hatten sich in ihrem Kosmetiksalon kennengelernt. Bald aber habe sie sich kontrolliert, bevormundet gefühlt und die Beziehung beendet, so die 41-Jährige. Nach der Trennung 2008 habe sein Terror begonnen. In der Anklage hieß es: „Es kam ihm darauf an, sie zu ängstigen, einzuschüchtern, zu demütigen, im Freundeskreis und bei Arbeitgebern in Misskredit zu bringen.“ So soll L. versucht haben, bei ihrem Auto die Bremsleitung zu durchtrennen. In anonymen Briefen, die zum Teil mit Rasierklingen beklebt waren, habe er die Frau sexuell beleidigt, bedroht, bei ihrer Chefin schlecht gemacht. In einem Schreiben sei die Entführung ihrer Tochter angedroht worden.
L. zeigte sich siegessicher. Ein Triumph aber wurde es nicht. Über seinen Verteidiger erklärte L., dass er sich der Frau nicht mehr nähern und jeden Kontakt vermeiden werde. Ohne weitere Verhandlung wurde das Verfahren daraufhin gegen eine Buße von 1000 Euro eingestellt. Susanne W. habe „schweren Herzens zugestimmt“, so ihr Anwalt. Sie wolle vergessen und Ruhe haben. K.G
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: