Rechtsextremismus: Prozess wegen Mordes von Templin beginnt am 19. Januar
Ende Juli töteten zwei junge Männer in Templin einen Mann in dessen Werkstatt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Mord und rechtsextremistische Motive vor. In knapp zwei Wochen soll das Verfahren beginnen.
Ab 19. Januar müssen sich zwei mutmaßliche Neonazis aus Templin für den Tod des 55-jährigen Bernd K. vor dem Landgericht Neuruppin verantworten – ein knappes halbes Jahr nach der Tat Ende Juli 2008. Die Staatsanwaltschaft wirft Christian W. (21) und Sven P. (18) gemeinschaftlich begangenen Mord vor. Zugleich geht die Behörde von einem rechtsextremistischen Motiv aus. Zur Anklage steht auch ein lautstarker „Sieg Heil“-Ruf Stunden vor der Tat auf dem Templiner Marktplatz. Der Vorwurf lautet auf Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Am morgigen Mittwoch will die Erste Große Strafkammer über die Zulassung der Anklageschrift befinden und damit das Verfahren eröffnen. Dies gilt jedoch als Formsache. Der Termin für den Prozessauftakt stehe fest, erfuhr der Tagesspiegel aus Justizkreisen.
Die Beschuldigten sollen das Opfer, einem Meliorationstechniker mit Alkoholproblemen, als minderwertig verachtet und daher misshandelt haben. Bernd K. starb durch massive Tritte gegen den Kopf. Die Tat löste bundesweit Entsetzen aus. Die Angeklagten sind als Mitglieder der rechtsextremen Szene Templins einschlägig bekannt. Sven. P soll zur Tatzeit ein Rudolf-Heß-Shirt getragen haben. (axf)