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Brandenburg: Rabbiner: Zahn auf Jüdischem Friedhofbestatten

Berlin - Auf die heftige Kritik an ihrem Vorschlag, den Zahn eines ermordeten Juden in eine Stele des Holocaust-Mahnmals in Berlin einzulassen (PNN von gestern), reagierte Lea Rosh gestern mit Trotz. „Ich habe meinen Vorschlag vorgetragen, mehr sage ich dazu nicht“ – auch nicht, wie der Zahn in die Stele kommen soll.

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Berlin - Auf die heftige Kritik an ihrem Vorschlag, den Zahn eines ermordeten Juden in eine Stele des Holocaust-Mahnmals in Berlin einzulassen (PNN von gestern), reagierte Lea Rosh gestern mit Trotz. „Ich habe meinen Vorschlag vorgetragen, mehr sage ich dazu nicht“ – auch nicht, wie der Zahn in die Stele kommen soll. Nur so viel: Gerüchte, wonach sie den Zahn nun klammheimlich beerdigen wolle, seien falsch. Rabbiner Yitzhak Ehrenberg von der Jüdischen Gemeinde Berlin bat Rosh gestern, den Zahn so bald wie möglich zu bestatten – auf dem Jüdischen Friedhof am Scholzplatz. Das Ansinnen Roshs habe viele Menschen „sehr verstört“, auch wenn seiner Meinung nach das Jüdische Gesetz grundsätzlich eine Bestattung in einer Stele zulasse. Auch Volker Beck, Geschäftsführer der Bundestagsfraktion der Grünen, verurteilte Roshs Vorschlag. Zuvor hatten Paul Spiegel, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, und Albert Meyer, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, ihr Entsetzen geäußert. Bei der Eröffnung des Mahnmals hatte Rosh angekündigt, einen Backenzahn in eine Stele einzulassen, den sie vor 17 Jahren im Vernichtungslager Belzec gefunden habe. „Baulich könnte man das schon hinkriegen“, so Günter Schlusche, der den Bau des Denkmals koordinierte. Der „höchst problematische“ Vorschlag sei aber vor allem ein politisches Problem. Er rühre am Grundverständnis des Mahnmals.clk

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