Brandenburg: Ran an den Speck(-Gürtel)
Berlinnahe Region attraktiv für Investoren/Mehr Ansiedlungen trotz Wirtschaftsflaute
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Berlinnahe Region attraktiv für Investoren/Mehr Ansiedlungen trotz Wirtschaftsflaute Von Susann Fischer Potsdam. In Brandenburg siedeln sich trotz der Wirtschaftsflaute mehr Unternehmen an. Die Zahl der Neuansiedlungen sei 2003 im Vergleich zum Vorjahr um 3 auf 72 gestiegen, sagte der Geschäftsführer der ZunkunftsAgentur Brandenburg (ZAB), Detlef Stronk, am Montag in Potsdam. Durch diese Direktinvestitionen seien 2003 rund 1780 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Im Jahr davor waren es 1684. Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) betonte, damit habe die ZAB trotz der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen ein anerkennenswertes Ergebnis erzielt. 2003 sei konjunkturell gesehen ein sehr hartes Jahr gewesen. Die ZAB habe das als Herausforderung begriffen. Bei den Erweiterungsinvestitionen bereits bestehender Unternehmen gab es allerdings eine rückläufige Entwicklung. Während 2002 noch 22 Unternehmen expandierten, waren es 2003 nur 16. Stronk sieht mit Blick auf die häufig kapitalschwachen märkischen Unternehmen die Gefahr weiterer Geschäftsaufgaben. „Der Bestand wackelt“, sagte der ZAB-Geschäftsführer. Beachtlich sind nach den Worten von Stronk trotz allem die zugesagten Investitionen der neuen und bereits bestehenden Unternehmen. Während sich die Summe der Vorhaben im Jahr 2002 noch auf knapp 602 Millionen Euro belief, wurden im vergangenen Jahr Investitionen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro zugesagt. Diese Steigerung um das Doppelte sei unter anderem den Großinvestitionen in der Schwedter Papierfabrik und bei DaimlerChrysler zu verdanken, sagte Stronk. Neue Unternehmen siedeln sich besonders gern im so genannten Speckgürtel rund um Berlin an. Allein 18 Neuansiedlungen wurden in Potsdam gezählt. In den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Havelland, Barnim und Teltow-Fläming gab es jeweils sieben Neuansiedlungen. Stronk betonte jedoch, dass auch in der Fläche Direktinvestitionen erfolgen. Außer in Cottbus und in der Prignitz habe es in allen Landesteilen Ansiedlungen gegeben. Junghanns betonte, die Attraktivität der Region Berlin-Brandenburg sei einmalig in Europa. Deshalb werde die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern weiter vorangetrieben. So sollten unter anderem die Wirtschaftsförderungsprogramme aufeinander abgestimmt werden. Außerdem präsentierten sich die Länder bei Messen und Veranstaltungen als eine Region. Die ZAB wurde im vergangenen Jahr umstrukturiert. Die Gesellschaft konzentriert sich jetzt auf die Kernaufgaben Ansiedlung, Entwicklung eines innovativen Mittelstandes und Unterstützung technologieorientierter Existenzgründer. Für jede wirtschaftliche Leitbranche wurde ein spezialisiertes Team gebildet. Durch die Bildung der Branchenteams soll mehr Transparenz und eine schnellere Orientierung für den Kunden ermöglicht werden.
Susann Fischer
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