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Anflug in Blau. Experten rätseln, woher die Verfärbung des Storchs kommt.

© ddp

Brandenburg: Rätselraten um blauen Storch

Eine Laune der Natur oder ein übler Streich?

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Briesen/Potsdam - Ist es eine Laune der Natur oder ein übler Streich? In der Oderregion sorgt ein blau gefärbter Storch für Aufsehen. In Briesen (Oder-Spree) nahe Frankfurt (Oder) hat er sein Nest auf einem alten Schornstein bezogen. „Das Tier muss irgendwie verunreinigt worden sein“, sagte der Landesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Wolfgang Mädlow, am Dienstag Über den ungewöhnlich aussehenden Vogel hatte das RBB-Nachrichtenmagazin „Brandenburg aktuell“ am Montag berichtet. Das ansonsten weiße Gefieder leuchtet türkis.

Vielleicht sei der Storch auf seiner Reise nach Europa in irgendeine Farbe hineingeraten, vermutete der Ornithologe Mädlow. „Bisher habe ich so etwas noch nie gehört.“ Es gebe allerdings einen Storch in Polen, der über den Sommer schwarz werde – weil er auf einem noch aktiven Kamin nistet, der Ruß ausstößt. Aber blau? Auch im Dorf Biegen, das zur Gemeinde Briesen gehört, suchen die Menschen nach einer Erklärung für den eigentümlich gefärbten Vogel: In dem TV-Beitrag spekulieren Einwohner, ob der Storch angesprüht wurde und ein verspäteter Aprilscherz sein könnte. Jemand meinte, der Storch komme womöglich aus Südafrika, um für die bunte Fußball-Weltmeisterschaft zu werben.

Heidrun Faustmann vom NABU-Regionalverband Calau – sie betreibt das Weißstorch-Informationszentrum im Spreewald mit den Internet-Störchen - geht von einem „schlechten Schabernack“ aus. „Das ist keine Laune der Natur“, ist sich Faustmann sicher. Es könnte Farbe sein, die sich hartnäckig hält. Bei der zuständigen Polizeiwache ging bisher keine Anzeige wegen des gefärbten Vogels ein.

Während der blau-schwarze Storch viel Interesse auf sich zieht, warten die Internet-Störche „Cico“ und „Luna“ im Spreewald bereits auf Nachwuchs. Ein Internet-Beobachter entdeckte am Dienstag das erste Ei im Nest. Nun wird mit weiteren Eiern sowie Anfang Mai mit dem ersten Nachwuchs gerechnet. Im vergangenen Jahr wurden in Brandenburg nach Angaben des NABU 1190 Storchenpaare gezählt. Sie zogen 2136 Junge groß; 308 Paare blieben ohne Nachwuchs. Steffi Prutean

Steffi Prutean

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