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Schwarz-weiß-rot. Ein Teil der von der Polizei sichergestellten Gegenstände.

©  Polizei

Brandenburg: Razzia nach Anschlag auf Asylhelfer Verfassungswidrige Symbole sichergestellt

Neuhardenberg - Vor rund vier Monaten haben Autos von Flüchtlingshelfern in Ostbrandenburg gebrannt – jetzt hat es am frühen Dienstagmorgen bei Verdächtigen eine Razzia gegeben: Die Polizei hat am Dienstag wegen Brandanschlägen in Neuhardenberg (Märkisch-Oderland) elf Wohnungen in Brandenburg und eine in Berlin durchsucht, 120 Beamte waren beteiligt. Bei den Razzien in Neuhardenberg, Fürstenwalde, Strausberg und Gusow wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt: rechtsextremes Propagandamaterial, Speichermedien und „Drittes Reich“-Devotionalien – Wehrmachtskoppeln, NSDAP-Abzeichen, HJ-Messer mit Hakenkreuz und Inschrift „Blut und Ehre“.

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Neuhardenberg - Vor rund vier Monaten haben Autos von Flüchtlingshelfern in Ostbrandenburg gebrannt – jetzt hat es am frühen Dienstagmorgen bei Verdächtigen eine Razzia gegeben: Die Polizei hat am Dienstag wegen Brandanschlägen in Neuhardenberg (Märkisch-Oderland) elf Wohnungen in Brandenburg und eine in Berlin durchsucht, 120 Beamte waren beteiligt. Bei den Razzien in Neuhardenberg, Fürstenwalde, Strausberg und Gusow wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt: rechtsextremes Propagandamaterial, Speichermedien und „Drittes Reich“-Devotionalien – Wehrmachtskoppeln, NSDAP-Abzeichen, HJ-Messer mit Hakenkreuz und Inschrift „Blut und Ehre“.

Festnahmen gab es nicht. Betroffen waren elf Personen: neun Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 19 und 33 Jahren. Sie werden verdächtigt, am 19. September an der Brandstiftung beteiligt gewesen zu sein. Sie wurden nicht festgenommen, werden aber vernommen, wie der Polizeisprecher sagte.

Unbekannte Täter hatten Mitte September zwei Autos einer Familie in Brand gesetzt, die sich in einer Willkommensinitiative für Flüchtlinge einsetzt. An den Autos entstand ein Schaden in Höhe von 30000 Euro. Das Innenministerium hatte schnell bestätigt, dass es sich um Brandstiftung handelte. Ein politischer Hintergrund galt früh als naheliegend. In der Umgebung waren Aufkleber und Wurfzettel mit der Aufschrift „Flüchtlinge nicht willkommen“ entdeckt worden.

Die Verdächtigen sind der Polizei teils einschlägig durch rechtsextreme Straftaten bekannt. Andere waren bislang unauffällig. Bei den Durchsuchungen wurden auch ein Baseballschläger, Pfefferspray, Weltkriegsmunition und illegale Pyrotechnik gefunden. Unklar ist, ob es sich um eine neue, bislang unbekannte Neonazi-Gruppierung handelt.

Der Verein Willkommenskreis Neuhardenberg hilft Flüchtlingen bei Fahrten zu Ärzten in andere Städte. Die angezündeten Fahrzeuge hatten vor dem Grundstück der Familie gestanden, die sich in dem Verein engagiert. Der Brandanschlag hatte breite Empörung im Land ausgelöst. Unter anderen hatte der evangelische Bischof Markus Dröge den Verein als Zeichen seiner Solidarität besucht. axf, kat

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