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Brandenburg: Razzia wegen Falschgeldes

Polizei suchte „Blüten“ für 30 Millionen Dollar Zwei Festnahmen nach bundesweitem Einsatz

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Polizei suchte „Blüten“ für 30 Millionen Dollar Zwei Festnahmen nach bundesweitem Einsatz Berlin - Bei einer groß angelegten Razzia wegen des Verdachts der Geld- und Wertzeichenfälschung sowie Drogenkriminalität, Betruges und Urkundenfälschung hat die Polizei gestern Wohnungen, Keller und Büros von 20 Verdächtigen in Berlin sowie in Bad-Schwartau (Schleswig-Holstein) und Petershagen (Brandenburg) durchsucht. Mehr als 320 Beamte waren von frühmorgens bis zum Nachmittag im Einsatz. Ein 60-jähriger Berliner und ein 47-Jähriger aus Bad-Schwartau wurden festgenommen. Gegen beide lagen Haftbefehle vor: Ihnen wird Geldfälschung mit einem Schaden von 30 000 US-Dollar angelastet. Mehrere hundert Polizisten konzentrierten sich in Berlin vor allem auf ein fünfstöckiges Bürogebäude in der Siegfriedstraße in Lichtenberg. Bei der Razzia suchten die Beamten nach gefälschten Hundert-Dollar-Noten im Wert von 30 Millionen US-Dollar, harten Drogen und Geschäftsunterlagen über Warenbestellbetrügereien im Wert von mehr als 100 000 Euro. „Es wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt, darunter falsche US-Dollarnoten im Wert von 35 000 Dollar und 2600 Euro in bar“, sichergestellt sagte Justizsprecher Michael Grunwald. Nach PNN-Informationen wurde der Hausverwalter des Bürogebäudes, der 60-jährige Hans-Joachim E. festgenommen. Der 47-Jährige hatte während der Razzia einen Herzanfall erlitten. Er sei aber wieder auf dem Weg der Besserung, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Im Land Brandenburg gab es 656 Fälle von Falschgeldkriminalität mit 799 aufgefundenen Blüten und 32 Tatverdächtigen im ersten Halbjahr 2004. In 212 Fällen wurden falsche 100-Euro-Noten festgestellt. Im Dezember hatten Potsdamer Ermittler in Caputh (Potsdam-Mittelmark) eine hochprofessionelle Geld-Fälscher-Werkstatt ausgehoben. Zum ersten Mal seit Einführung des Euros Anfang 2002 waren eine komplette „Blüten-Druckerei“ entdeckt und drei Tatverdächtige seien festgenommen worden. Nach Einschätzung von Experten der Bundesbank waren die in Caputh sichergestellten 50-Euro-Blüten von höchster Qualität – inklusive Wasserzeichen, Metallstreifen und Mikroschrift. Auch die Ausrüstung der Fälscher wurde als „hochprofessionell“ eingestuft. Die Polizei zählte in Berlin im vergangenen Jahr 3835 Falschgeld-Fälle. Das sind rund 80 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Technik seit der Euro-Umstellung hat sich verbessert“, sagte ein Ermittler. Rund 90 Prozent des Falschgeldes sind mittlerweile „professionell hergestellte“ Blüten. T.B./PNN

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