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Brandenburg: Rechte Attacke auf syrische Familie

Großräschen - In Großräschen (Oberspreewald-Lausitz) ist Sonntagnacht die Wohnung einer syrischen Familie attackiert worden. Alles spricht für einen Angriff von Rechtsextremisten.

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Großräschen - In Großräschen (Oberspreewald-Lausitz) ist Sonntagnacht die Wohnung einer syrischen Familie attackiert worden. Alles spricht für einen Angriff von Rechtsextremisten. Nach Angaben der Polizeidirektion Süd warfen die bislang unbekannten Täter Steine auf die Erdgeschosswohnung. Dabei wurden der Rollladen und die Außenscheibe des doppelt verglasten Balkonfensters beschädigt. Die syrische Familie wurde bei dem Angriff nicht verletzt. Die Polizei fand danach bei der Spurensicherung Aufkleber am Balkon der Wohnung, offenbar hinterlassen von den Angreifern. Auf den Aufklebern stand die Aufschrift: „Islamisierung? Nicht mit uns! Identitäre-bewegung.de“ Die Polizei geht daher von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus, der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Die „Identitäre Bewegung“ wird von Experten als klar rechtsextremistisch und neonazistisch eingestuft. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, bezeichnete die Bewegung 2013 als virtuelle Erscheinungsform des Rechtsextremismus mit „bislang wenig Realweltbezug“.

Parallel führen Neonazis in Oberspreewald-Lausitz die „Volkstod-Kampagne“ der 2012 verbotenen „Widerstandsbewegung Südbrandenburg“ fort. Wie berichtet ermittelt die Polizei seit Längerem, ob Verstöße gegen das Vereinsgesetz und das Wiederbetätigungsverbot vorliegen. In der Nacht zu Montag errichteten Unbekannte in Ruhland auf einem Schulhof mit Erde aus Blumenkübeln zwei symbolische Gräber. Auf den Erdhügeln stellten sie neben Grabkerzen Holzkreuze mit der Aufschrift „Die Demokraten bringen uns den Volkstod“ auf. Auf dem Gehweg hinterließen sie einen sechs Meter langen Schriftzug: „Asyl heisst Masseneinwanderung, Stopp den Austausch Deines Volkes.“

Indes wollen sich die Flüchtlingshelfer in Neuhardenberg (Märkisch-Oderland) nach dem Brandanschlag auf ihre Autos nicht einschüchtern lassen. Wir werden weitermachen“, sagte Horst Nachtsheim vom „Willkommenskreis der Deutschen Presse-Agentur“. Es sei besser, dass der Brandsatz gegen den Bus geflogen sei „als in eine Wohnung im Asylbewerberheim, wo Menschen hätten zu Schaden kommen können.“ Zwei Fahrzeuge brannten aus. In der Umgebung waren Aufkleber und Wurfzettel mit der Aufschrift „Flüchtlinge nicht willkommen“ entdeckt worden. Zwei volle Gasflaschen in einem Fahrzeug explodierten nicht. axf

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