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Brandenburg: Rekord beim Protestmarsch an Neujahr „Bombodrom“-Gegner fordern Entscheidung

Schweinrich - Knapp 2500 Menschen haben nach Veranstalter- udn Polizeiangaben am Neujahrstag gegen den geplanten Bombenabwurfplatz in der Wittstock-Ruppiner Heide protestiert. Damit kamen so viele Menschen wie nie zuvor zu einer Neujahrswanderung gegen das „Bombodrom“, wie ein Sprecher der Bürgerinitiative „Freie Heide“ im nordwestbrandenburgischen Schweinrich sagte.

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Schweinrich - Knapp 2500 Menschen haben nach Veranstalter- udn Polizeiangaben am Neujahrstag gegen den geplanten Bombenabwurfplatz in der Wittstock-Ruppiner Heide protestiert. Damit kamen so viele Menschen wie nie zuvor zu einer Neujahrswanderung gegen das „Bombodrom“, wie ein Sprecher der Bürgerinitiative „Freie Heide“ im nordwestbrandenburgischen Schweinrich sagte. Brandenburgs Staatssekretär für Bundesangelegenheiten, Gerd Harms, mahnte ebenso wie Vertreter der Initiative eine rasche politische Entscheidung an. „Der Bund muss auf den Bombenabwurfplatz verzichten“, sagte Harms.

Die rechtlichen Auseinandersetzungen könnten sich noch jahrelang hinziehen. Diese andauernde Unsicherheit sei den Menschen nicht länger zuzumuten. Die wirtschaftliche und touristische Entwicklung in der Region werde dadurch gebremst. „Viele notwendige Investitionen sind aufgrund der unklaren Rechtslage bereits unterblieben“, sagte er.

Harms verwies darauf, dass die Landtage und Landesregierungen von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eine friedliche Nutzung des Geländes fordern. „Es ist an der Zeit, dass das Bundesverteidigungsministerium die Konsequenzen zieht und den Rückzug antritt“, forderte er. Es müsse Schluss sein mit dem „seit Jahren andauernden Hick-Hack und immer neuen Planspielen“.

„Wir wollen im Bundestagswahljahr auf eine politische Entscheidung für eine zivile Nutzung der Heide drängen“, sagte auch Benedikt Schirge von der Initiative „Freie Heide“. Er fügte an: „Wir fordern Ergebnisse vor dem Wahltag.“ Er wies darauf hin, dass die juristische Auseinandersetzung zum „Bombodrom“ möglicherweise erst 2010 fortgesetzt werde.

An der 17. Neujahrswanderung und dem zugleich 111. Protestmarsch beteiligten sich neben Betroffenen wiederum zahlreiche Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie Bürgermeister und Landräte der Region. Hier sei das breite Spektrum vertreten, was eine Bürgerbewegung ausmache, sagte Schirge. An den Veranstaltungen hätten seit Anfang der 90er Jahre rund 350 000 Menschen teilgenommen.

Seit Jahren streitet das Verteidigungsministerium mit Gegnern des „Bombodroms“ über die Zukunft des ehemaligen sowjetischen Übungsplatzes bei Wittstock. Die Luftwaffe will das Gelände weiter nutzen. Gegen diese Pläne wehren zahlreiche Bürgerinitiativen, Unternehmen, Gemeinden und Umweltschützer.

Jörg Schreiber

Jörg Schreiber

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