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Brandenburg: Respektpreis: Woelki nominiert Ehrung durch Bündnis gegen Homophobie

Berlin - Es ist eine ungewöhnliche Würdigung: Kardinal Woelki, Erzbischof von Berlin und Brandenburg, ist für den „Respektpreis 2012“ des Berliner Bündnisses gegen Homophobie nominiert worden. Noch bei Woelkis Amtsantritt äußerten manche die Befürchtung, mit ihm komme ein „Hardliner“, der zu einer Stadt wie Berlin nicht recht passe.

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Berlin - Es ist eine ungewöhnliche Würdigung: Kardinal Woelki, Erzbischof von Berlin und Brandenburg, ist für den „Respektpreis 2012“ des Berliner Bündnisses gegen Homophobie nominiert worden. Noch bei Woelkis Amtsantritt äußerten manche die Befürchtung, mit ihm komme ein „Hardliner“, der zu einer Stadt wie Berlin nicht recht passe. Woelki aber kündigte an, mit allen gesellschaftlichen Gruppen ins Gespräch kommen zu wollen, auch mit Lesben und Schwulen. Ein Jahr später zeigt sich: Offensichtlich hat das geklappt.

Das Bündnis begründet die Nominierung unter anderem mit einem Text über Woelki, der im Tagesspiegel erschienen ist. Darin wurde der Kardinal mit den Worten zitiert: „Ich halte es für vorstellbar, dass dort, wo Menschen  Verantwortung  füreinander übernehmen, wo sie in einer dauerhaften homosexuellen Beziehung leben, dass das in ähnlicher Weise zu heterosexuellen Partnerschaften anzusehen ist.“ Die Initiatoren des Preises sagen, Woelki sei die erste hochrangige Persönlichkeit der Katholischen Kirche, die sich öffentlich für ein neues Miteinander mit Homosexuellen in der Gesellschaft ausspreche. Durch ein offizielles Treffen mit Vertretern des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin habe Woelki „das seit Jahrzehnten angespannte Verhältnis seiner Kirche zu Lesben und Schwulen durchbrochen“ und das Fundament für „konstruktiven Dialog“ geschaffen. Offenbar soll die Nominierung auch als Ermunterung verstanden werden, denn es heißt, mit einer Auszeichnung könnten Woelkis Bemühungen „weiter vorangetrieben werden“. Der Erzbischof aber gibt sich vorerst schmallippig: Sein Pressesprecher sagt, man wolle die Nominierung nicht kommentieren.

Initiator des Bündnisses ist der Lesben- und Schwulenverband, Schirmherr ist Klaus Wowereit. Für den Respektpreis, der am 4. Dezember verliehen wird, sind drei weitere Personen nominiert: Kabarettistin Gabi Decker, Buchautor David Berger und Bürgerrechtlerin Seyran Ates. Karin Christmann

Karin Christmann

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