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Brandenburg: Rocker vor Gericht

Heute beginnt Prozess gegen zwei „Bandidos“

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Berlin - Die Berliner Justiz rechnet mit einem großen Rockeraufgebot und hat sich entsprechend vorbereitet: Es gibt scharfe Sicherheitsvorkehrungen, wenn sich heute Mitglieder der verfeindeten Motorradclubs „Bandidos“ und „Hells Angels“ im Saal B 129 im Moabiter Kriminalgericht gegenübersitzen. Es geht um einen Angriff in der Nacht zum 27. Februar, für den sich zwei mutmaßliche „Bandidos“ wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten müssen.

Der Angriff ereignete sich vor dem Clubhaus der „Hells Angels“ in Spandau. Kadir P. und Dennis W., die 24 und 23 Jahre alten Angeklagten, sollen mit einem Baseballschläger und einer Art Machete auf zwei Biker der gegnerischen Gruppierung losgegangen sein, als diese gerade in ein Auto einsteigen wollten. Ein 42-jähriges Opfer kam den Angaben zufolge mit Schnittverletzungen ins Krankenhaus, sein Begleiter erlitt leichte Verletzungen. Die beiden Rockergruppen bekämpfen sich seit Jahren. Vor wenigen Wochen wurden in Münster zwei „Bandidos“ wegen Mordes an einem „Hells Angel“ zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter nahmen als Motiv für die tödlichen Schüsse Rache an.

Im Februar kam bei Auseinandersetzungen in Cottbus zu einer Schießerei, vor wenigen Tagen fielen in Hennigsdorf Schüsse. Immer wieder kommt es zu Polizeiaktionen. So nahmen Spezialeinsatzkräfte der Berliner und Brandenburger Polizei bei einem Einsatz in Cottbus etwa 130 Rocker „zur Gefahrenabwehr“ vorläufig fest. Bei Durchsuchungen ihrer Taschen wurden über 200 gefährliche Gegenstände – darunter Macheten, Schlagstöcke und Ketten – sichergestellt. Vermutlich stand eine gewaltsame Konfrontation der Gegner unmittelbar bevor. Beide Gruppen werden unter anderem mit Drogenhandel in Verbindung gebracht. In Berlin und Brandenburg werden etwa 600 bis 800 Personen zur Szene gerechnet. K.G.

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