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Brandenburg: Rocker zog Machete – SEK griff ein

Berlin - Und sie kämpfen weiter – um Reviere, Einfluss, Ehre. Die Gewalt in der Rockerszene in der Region hört trotz Verbotsdebatte und polizeilichen Großeinsätzen nicht auf.

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Berlin - Und sie kämpfen weiter – um Reviere, Einfluss, Ehre. Die Gewalt in der Rockerszene in der Region hört trotz Verbotsdebatte und polizeilichen Großeinsätzen nicht auf. Wie die Berliner Polizei am Montag mitteilte, hat am Sonntag ein 23-jähriger Mann in Berlin-Mitte einen Jugendlichen mit einem Axtmesser bedroht. Noch ist unklar, warum der Mann mit dem 21-Jährigen in der Zechliner Straße in Streit geraten war und schließlich eine Machete hervorholte. Ihm kam außerdem ein weiterer Rocker zu Hilfe, der versuchte, das Opfer mit Pfefferspray zu besprühen. Der 21-jährige Mann konnte diese Attacke jedoch abwehren. Er flüchtete unverletzt mit einem Auto und rief die Polizei. Beamte des Spezialeinsatzkommandos nahmen die beiden Täter in Mitte fest und beschlagnahmten die Machete.

Ermittler sagen, viele Rocker seien im Drogen- und Waffenhandel sowie als Schutzgeldeintreiber aktiv. Besonders Hells Angels und Bandidos konkurrieren dabei, beide Gruppen sollen jeweils bis zu 1000 militante Anhänger haben. Innenpolitiker diskutieren derzeit ein bundesweites Verbot. Bisher wurden nur einzelne Chapter, also lokale Dependancen der Clubs, verboten. Vor knapp zwei Wochen traf es die Hells Angels in Flensburg und die Bandidos in Neumünster, schon seit 1983 dürfen Hells Angels in Hamburg laut Vereinsrecht nicht mehr als Club auftreten. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will sich auf der Innenministerkonferenz Ende Mai mit seinen Länderkollegen über ein gemeinsames Vorgehen abstimmen. CDU, FDP, Grüne sind für ein Verbot, auch Berlins SPD-Innensenator Ehrhart Körting. Laut Polizeipräsident Dieter Glietsch hat es in den vergangenen fünf Jahren in Berlin fast 800 Ermittlungsverfahren und 430 Festnahmen im Milieu gegeben. Erst im April haben offenbar ehemalige Bandidos in Berlin einen Fußgänger niedergestochen. Die Täter gehören dem Vernehmen nach zu einem Trupp aus Wedding, der Anfang 2010 bei einer Feier in Potsdam den Hells Angels beitrat. hah

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