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Bitte Lächeln. Michael Müller (r.) und das Königspaar bringen sich in Pose.

© rtr

Schwedens Königspaar auf Staatsbesuch: Royales Tänzchen in Berlin

Berlin - Endlich mal wieder Glanz im Leben des Berliner Regierenden Bürgermeisters Michael Müller. Am frühen Mittwochnachmittag darf er König Carl XVI.

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Berlin - Endlich mal wieder Glanz im Leben des Berliner Regierenden Bürgermeisters Michael Müller. Am frühen Mittwochnachmittag darf er König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia von Schweden beim für Staatsbesuche obligatorischen Gang durchs Brandenburger Tor begleiten. Kein Wunder, dass er schon fünfzehn Minuten vor dem eigentlichen Termin auf dem Pariser Platz eintrifft. Schwedische Schulkinder begrüßen die auf die Minute pünktlichen Majestäten mit goldenen Kronen aus Glanzpapier und einschlägigen Fähnchen auf der westlichen Seite. Hinter den rotweißen Absperrungen am Pariser Platz haben sich vor allem Touristen versammelt, darunter amerikanische Studenten, die es „so cool“ finden, jetzt mal echte Königsleute zu sehen. Ihr Professor nutzt die Gunst der Stunde, unterschiedliche Präsidialsysteme zu erklären. Von den älteren Damen, die früher immer „unsere Silvia“ gucken wollten, ist kaum noch eine Spur. Eine Frau mit Steppjacke immerhin outet sich als Touristin aus Osnabrück: „Ich war auch schon beim Marathon. Hier ist immer was los. Da muss ich einfach dabei sein.“

König und Königin mit gelb-blauem Blumenstrauß zeigen Sportsgeist, indem sie sich im Regen unbeschirmt fotografieren lassen. Der Regierende Bürgermeister lässt seine Zähne noch mal kurz zum Lächeln aufblitzen, dann fährt die Kolonne auch schon weiter und die Schulkinder streben zur S-Bahn.

Zuvor hatten König und Königin bereits die militärischen Ehren im Schlosspark Bellevue absolviert und waren zu einem ersten Gespräch mit Bundespräsident Joachim Gauck und Daniela Schadt zusammen gekommen. Wenn sich alle an die Agenda gehalten haben, dürfte es dabei unter anderem um Klimaschutz und Menschenrechte gegangen sein. Natürlich interessieren auch die Outfits bei so einem Anlass. Daniela Schadt kam mit protokollarisch korrektem hellem Hut mit roter Schleife. Die Königin trug einen beige gemusterten Mantel mit pudrig beigem passendem Hut.

Es war nicht der erste Gang des Paares durchs Brandenburger Tor. Bei ihrem Staatsbesuch 1993 spazierten sie da auch schon durch. Anschließend erzählte die Königin damals, wie der Spaziergang sie an ihre Kindheit in Nikolassee erinnert hat. Als Teenager bekam sie mal ein Problem an der DDR-Grenze, weil ihr Pass in Brasilien ausgestellt war. Umso mehr genoss sie damals das Gefühl der Freiheit. Anfang der 90er-Jahre war die Erinnerung bei vielen noch gegenwärtiger an die Traumhochzeit 1976, als aus der bürgerlichen Deutschen, der ehemaligen Olympia-Hostess Silvia Sommerlath, in Stockholm Schwedens Königin wurde.

Am Abend war dann das festliche Staatsbankett im Schloss Bellevue angesetzt, zur Feier der vielen Gemeinsamkeiten, die beide Länder verbinden. Zu einem solchen Anlass darf jeder denkbare Aufwand getrieben werden, inklusive des Tragens einer Krone oder aller vorhandenen Orden. Elisabeth Binder

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