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Brandenburg: Rudow-Bomber ist voll schuldfähig

Berlin - Peter J. ist ein Mensch mit ausgeprägten Eigenheiten.

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Berlin - Peter J. ist ein Mensch mit ausgeprägten Eigenheiten. Er strebe danach, cleverer als andere zu sein, wolle siegen, neige zur Selbstüberschätzung und könne auf Kritik oder Zurückweisung empfindlich reagieren, schätzte gestern ein Gutachter ein. Der Psychiater diagnostizierte eine dissoziale Persönlichkeitsstörung mit einer paranoiden Komponente. Peter J., der „Bombenleger aus Rudow“, sei aber dennoch voll schuldfähig.

Zwei Sprengfallen hatte der 33-jährige J. am 26. November vergangenen Jahres gelegt – eine im Briefkasten der Familie seiner Stiefschwester, die andere auf dem Auto seines Schwagers. Das hatte er in dem seit August laufenden Prozess wegen versuchten Mordes zugegeben. Er sprach von einem „Fehler“. Nicht die kleine Charlyn, sondern seinen Schwager habe er treffen wollen. „Hand ab – dafür, dass er geklaut hat“, erklärte der Angeklagte.

An zwei Prozesstagen hatte Peter J. seine Version geschildert. Er gestikulierte, lachte zwischendurch auf, schien ganz in seiner eigenen Welt, verlor den Faden und fragte dann: „In welcher Zeit sind wir denn jetzt?“ Immer wieder sprach er von einem angeblichen Einbruch in seine Wohnung, für den er seinen Schwager und seine Stiefschwester verantwortlich machte. Mit den Bomben habe er ein „Zeichen“ setzen wollen. „Ich wollte die Polizei dazu bringen, wegen des Einbruchs bei mir zu ermitteln.“

Die Frage nach der damaligen seelischen Verfassung ist der Kernpunkt der Beweisaufnahme. Gutachter Hans-Ludwig Kröber sagte, J. neige zu einem Freund-Feind-Denken. Schuld seien immer die anderen. Als er die Bomben legte, habe Peter J. nicht impulsiv gehandelt. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. Kerstin Gehrke

Kerstin Gehrke

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