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Brandenburg: Sanierungsziel erreichen

BVG erhöht Tarife und verkauft Immobilien

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Berlin - Neben den für 2007 angekündigten Tariferhöhungen plant die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) durch den erneuten Verkauf von Immobilien zusätzliches Geld in die Kassen zu bekommen. Aus diesem Grund sollen die Hauptverwaltungsgebäude an der Potsdamer Straße und an der Rosa-Luxemburg-Straße für einen Millionenbetrag verkauft werden. Neues Domizil soll das Trias-Gebäude zwischen Ostbahnhof und Jannowitzbrücke werden. Obwohl die BVG dort zur Miete einziehen will, könne sie, wie es heißt, jährlich etwa zwei Millionen Euro sparen.

Nur durch derartige Einsparungen kann die BVG ihr Sanierungsziel erreichen. Bis 2010/11 steige der Schuldenberg wieder auf 1,2 Milliarden Euro, hatte BVG-Chef Andreas Sturmowski bereits im Mai angekündigt. Durch den Verkauf von BVG-Wohnungen hatte das Unternehmen 2005 seine Schulden vorübergehend auf 800 Millionen Euro gesenkt.

Durch Tariferhöhungen und gestiegene Fahrgastzahlen will der Verkehrsbetrieb die Einnahmen von derzeit 495 Millionen Euro bis 2010 auf 570 Millionen Euro steigern. Ob dies möglich ist, ist auch intern umstritten. Bei Tariferhöhungen von weit mehr als drei Prozent geht erfahrungsgemäß die Zahl der Fahrgäste zurück. Bei der für 2007 vorgesehenen Tariferhöhung sollen deshalb die Abonnenten nicht mehr zahlen müssen. Der Einzelfahrschein dagegen könnte um 20 Cent auf 2,30 Euro steigen. Einen Termin für die Preiserhöhung gibt es noch nicht. Eine Tariferhöhung in diesem Jahr hatte der Senat verhindert – am 17. September finden die Wahlen zum Abgeordnetenhaus statt.

Das Hauptproblem der BVG ist die hohe Verschuldung. Allein für Zinsen muss sie derzeit 40 Millionen Euro jährlich aufbringen. Seit dem Beginn der 90er Jahre gleicht der Senat den Verlust der BVG nicht mehr voll aus, sondern gewährt nur noch festgelegte Zuschüsse. Um die Bilanz auszugleichen, musste die BVG wiederholt Kredite aufnehmen. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD, Christian Gaebler, forderte daher gestern, eine „vollständige oder teilweise Entschuldung“ der BVG zu prüfen. kt

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