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Geduld ist gefragt: Schleusenwärter in Berlin und Brandenburg streiken wieder

Wer am Donnerstag in Berlin und Brandenburg auf dem Wasser unterwegs ist, muss sich möglicherweise in Geduld üben. An rund 30 Schleusen in der Region streiken die Mitarbeiter.

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Berlin/Potsdam - Nach mehr als zweiwöchiger Pause setzen die Schleusenwärter in Berlin und Brandenburg ihren Arbeitskampf fort. Am Donnerstag werde an rund 30 Schleusen gestreikt, teilte die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch in Berlin mit. Bereits Ende Juli legten 250 Mitarbeiter des Wasser- und  Schifffahrtsamtes (WSV) an drei Tagen ihre Arbeit nieder, 17 Schleusen in Berlin und Brandenburg blieben zeitweise geschlossen. Nach wie vor gebe es kein Angebot für einen Tarifvertrag vom Bund als Arbeitgeber, um den Stellenabbau bei der WSV zu regeln, hieß es.

Verdi fürchtet einen Wegfall von bis zu einem Viertel der bundesweit 12 000 Stellen im Zuge der geplanten Verwaltungsreform. Die Zusicherung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), es werde keine Kündigungen geben, reicht der Gewerkschaft nicht aus. Sie besteht auf einer tariflichen Regelung.

Für Binnenschiffer und Wassertouristen bedeutet dies mitunter abermals lange Wartezeiten und Umwege. Anbieter von Ausflugsschiffen in den betroffenen Gebieten bieten zwar meist noch Touren an, müssen ihre Fahrpläne aber einschränken. Geschlossen bleiben etwa die Schleusen Mühlendamm, Plötzensee, Charlottenburg, Spandau sowie Kleinmachnow, Woltersdorf, Wernsdorf, Fürstenwalde und Eisenhüttenstadt.

Derzeit seien besonders viele Urlauber auf dem Wasser unterwegs, sagte Birgit Kunkel, Sprecherin der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB). Auch sie müssten ihre Routen umplanen und nach Ende des Streiks viel Geduld an überlasteten Schleusen aufbringen. „Letztlich schneiden sich die Schleusenmitarbeiter auch ins eigene Fleisch, wenn Urlauber enttäuscht sind“, sagte Kunkel.

Sophia-Caroline Kosel

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