Brandenburg: Schleusenzeit
Übernachtungszahlen in Brandenburg steigen. Doch für Wassertouristen läuft nicht alles rund
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Potsdam - Der Brandenburger Landestourismusverband setzt sich für eine Ausweitung der Schleusenzeiten auf den Wasserstraßen des Landes ein. Das sei vordringliches Ziel für die neue Saison, erklärte die Präsidentin des Verbandes, Britta Stark, am Donnerstag anlässlich der Festveranstaltung zu 25 Jahren Verband. „Brandenburgs Tourismus hat sich hervorragend entwickelt“, sagte Stark. Es bestehe aber keinen Anlass, sich auszuruhen. Die Öffnungszeiten der Schleusen entscheiden über die Attraktivität der Reiseregion, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Peter Krause. Vor allem in den Sommermonaten komme es an vielen Schleusen zu langen Staus und Wartezeiten. An einigen Stellen müssten die Wassertouristen mit ihren Kanus oder Charterbooten zum Teil mehrere Stunden warten. Zuständig ist die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
Es müsse gelingen, Schleusen an besonders frequentierten Orten länger zu öffnen, betonte Krause. Im Oktober sei erreicht worden, dass das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Eberswalde die Geschäftszeiten für Schleusen um einige Stunden bis 20 Uhr verlängerte.
„Beim Urlaub auf dem Wasser geht es zwar um die Entdeckung der Langsamkeit. Aber das bedeutet nicht, ewig an den Schleusen zu warten“, sagte er. Es sei zu befürchten, dass Urlauber dann andere Reiseziele ansteuern.
Die Zahl der Übernachtungen ist seit 1992 von 4,6 Millionen auf 12,5 Millionen 2015 gestiegen. In den 10 000 Unternehmen der Tourismusbranche arbeiten mehr als 60 000 Beschäftigte. Die Tourismuswirtschaft erwirtschaftet einen Umsatz von über vier Milliarden Euro.
Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer würdigte am Donnerstag bei der Festveranstaltung den Tourismusverband: „Als erster touristischer Verband nach 1990 hat der Landestourismusverband am Aufbau neuer Tourismusstrukturen wesentlich mitgewirkt.“ Um die touristische Zukunft zu gestalten, habe das Land die neue Landestourismuskonzeption auf den Weg gebracht. „Der Tourismus durchlebt einen rasanten Wandel. Werbung alleine reicht nicht mehr aus. Was heute zählt, ist ein enges Zusammenspiel von Regionalmarketing, Infrastruktur, Ansiedlungsstrategien, Fachkräftesicherung“, sagte Fischer. dpa/axf
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