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Schließung des Goodyear-Werk in Fürstenwalde: Brandenburger Linke schlägt Stiftung zum Erhalt vor
Bis Ende 2027 will das Goodyear-Werk in Fürstenwalde seine Produktion einstellen. Die Brandenburger Linke schlägt nun eine Stiftungsgründung vor, um den Reifenkonzern zu halten.
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Zur Rettung des Goodyear-Reifenwerks in Fürstenwalde (Oder-Spree) schlägt die Brandenburger Linke die Gründung einer Industriestiftung mit staatlicher Beteiligung vor. Vorbild könne die Montan-Stiftung sein, die 2001 im Saarland ins Leben gerufen wurde, um die Stahlindustrie zu stützen, sagte Linksfraktionschef Sebastian Walter am Dienstag im Landtag in Potsdam. So eine Stiftung zum Erhalt von Industriearbeitsplätzen könne auch auf die Raffinerie PCK in Schwedt erweitert werden.
In der rot-schwarz-grünen Koalition trifft der Vorschlag auf Ablehnung. „Eine Verstaatlichung sehe ich nicht als Lösung“, sagte Grünen-Fraktionschef Benjamin Raschke. Um den Fachkräften eine Perspektive zu geben, brauche es nicht zwingend eine Stiftung, erklärte der SPD-Abgeordnete Ludwig Scheetz.
Ministerpräsident Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (beide SPD) hatten erklärt, sich für den Erhalt des Traditionswerks in Fürstenwalde einzusetzen, in dem seit mehr als 80 Jahren Reifen hergestellt werden. Der US-Konzern Goodyear will die Produktion an dem Standort bis Ende 2027 einstellen und 750 Stellen abbauen. Nur ein kleiner Teil des Standorts mit derzeit 950 Beschäftigten soll bleiben. Dort werden Gummimischungen hergestellt und an die anderen Werke in Europa geliefert. Zudem soll die Reifenproduktion in Fulda geschlossen werden. Als Gründe für die schwierige Situation wurden etwa Billigimporte aus Asien und der Inflationsdruck genannt. Die Reifenproduktion soll nach und nach zurückgefahren werden. Wie das genau aussehe, sei Gegenstand von Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft, sagte ein Sprecher des Unternehmens.
Wirtschaftsminister Steinbach führt Gespräche mit dem Unternehmen
„Es ist mir ein besonderes Anliegen, die Beschäftigten zu unterstützen, so gut es geht und im besten Fall die Entscheidung umzukehren; das ist mein oberstes Ziel“, sagte Steinbach am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit führe er Gespräche, um den Sachstand aufzuklären. „Von daher ist es noch zu früh für Details“, betonte er. (mit dpa)
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