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Brandenburg: Schmerzensgeld erstreiten
Fahrradunfall oder Behandlungsfehler: Wer bei solchen Vorfällen verletzt wird, hat in der Regel Anspruch auf finanzielle Entschädigung
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Wer in einen Unfall verwickelt wurde oder vom Arzt eine falsche Diagnose bekommen hat, kann Schmerzensgeld fordern. Aber was genau verbirgt sich hinter dem Begriff? Grundsätzlich wird unter Schmerzensgeld eine finanzielle Entschädigung für erlittene körperliche oder seelische Schäden verstanden. Anspruch auf Schmerzensgeld können Menschen auch haben, wenn sie beleidigt wurden oder jemand Bilder von ihnen gegen ihren Willen veröffentlicht hat, sagt Claudia Keller, stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Richterbunds. Nach Verkehrsunfällen komme es aber am häufigsten zu Schmerzensgeldforderungen.
In der Beck’schen Schmerzensgeld- Tabelle sind Urteile gelistet, bei denen es um Schmerzensgeld ging. Keinen Anspruch haben Betroffene demnach oft bei sogenannten Bagatellverletzungen. Beispielsweise stufte ein Gericht einen „blauen Fleck an der Schulter nach Wegschubsen mit der Hand“ als Bagatellverletzung ein. „Beim Nachweis des Schadens helfen beispielsweise polizeiliche Unfallakten, Arztberichte, Fotos oder Zeugenaussagen“, sagt Slizyk. Vor Gericht können Betroffene die Situation dann detailliert vorstellen. Doch zu einem Prozess kommt es oft erst gar nicht. „Die meisten Schmerzensgeld-Fälle werden außergerichtlich erledigt“, sagt Slizyk. Dies geschehe, indem der Verletzte sich an den Verursacher oder dessen Haftpflichtversicherer wendet und mit Beweismitteln überzeugend darlegt, dass er vom Verursacher verletzt wurde. Das Schmerzensgeld wird dann in aller Regel als Kapitalbetrag ausgezahlt. „Bei schweren Schädelhirnverletzungen oder Querschnittslähmungen bekommt der Geschädigte auch eine Rente“, so Slizyk. dpa
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