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Brandenburg: Schnäppchen am Wasser

Riesiges Grundstück am Ufer des Scharmützelsees jetzt für nur 198 000 Euro zu ersteigern

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Bad Saarow - Den Scharmützelsee vor der Haustür, das Häuschen im Wald. Der Bootsschuppen und die Steganlage sind nur ein paar Meter entfernt. Leben wie im Urlaub – auf einem knapp 8000 Quadratmeter großen „parkartigen Grundstück“ in Bad Saarow-Pieskow, 70 Kilometer südöstlich von Berlin, ist das kein Problem. Fünf verpachtete Bungalows stehen auf dem Gelände sowie eine Saunaanlage. Am 31. März wird das Wassergründstück mit der Nummer 173 im Schöneberger Rathaus versteigert. Das Mindestgebot beträgt 198 000 Euro.

Wie hoch der Preis steigen wird, mag Hans Peter Plettner, Chef der deutschen Grundstücksauktions AG, nicht vorhersagen. Auch nach vierzig Jahren Auktionserfahrung gibt Plettner keine Schätzungen ab. „Ich verhaue mich da immer noch, das ist jedes Mal wieder wie eine Lotterie.“ Doch er ist sich sicher, dass dieses Wassergrundstück besonders begehrt sein wird. „Das eine Auktionspublikum gibt es nicht“, sagt Plettner entschlossen. „Vom netten Kleinverdiener bis zum Millionär“ seien alle dabei. Das Wassergrundstück in Bad Saarow sei eine typische Immobilie, die für ein „bodenständiges Publikum“ interessant sei.

Viermal im Jahr kommen in Berlin im Rathaus Schöneberg Mietshäuser, Einfamilienhäuser und Grundstücke aus Brandenburg, Berlin und anderen Bundesländern unter den Hammer. Bei den nächsten Auktionstagen vom 29. März bis 2. April sind 230 Objekte für insgesamt 17,6 Millionen Euro im Angebot.

Auffällig sei, sagt Plettner, dass sich immer mehr ausländische Käufer für hiesige Grundstücke interessieren. Vergangenes Jahr kam schon jeder dritte Käufer aus dem Ausland, für die kommenden Auktionen erwartet Plettner die Hälfte aus dem Ausland. Die interessierten sich allerdings eher für Immobilien in den Innenstädten oder für exklusivere Angebote wie Villen oder Schlösser. „Alles mit einem gewissen Pfiff oder was ein bisschen spektakulärer ist, wird für Ausländer interessant.“ Ganz vorne sind Käufer aus Großbritannien. Anzeigen in der ausländischen Presse und die niedrigen Preise lassen Investoren aus dem Ausland hellhörig werden.

Seit zwei Jahren steigen die Preise für Berliner und Brandenburger Immobilien wieder. Für Engländer, Skandinavier, Schweizer und Österreicher sind die Preise jedoch immer noch unschlagbar niedrig. „Im europäischen Metropolen-Vergleich bewegen wir uns hier in Berlin und Umland immer noch am absoluten Ende.“ Der Preisverfall, der 1999 einsetzte, sei überwunden, doch das Niveau aus der Zeit nach der Wiedervereinigung ist noch nicht wieder erreicht.

Wer sich für eine Immobilie interessiert, soll sich vorher bei der Deutschen Grundstücksauktionen AG melden, sich den Lageplan schicken lassen und die Immobilie besichtigen. Während einer Auktionsrunde sitzen rund 300 potenzielle Käufer im Saal. „Die Dame vorne links, der Herr hinten rechts“, alles geht ganz schnell. Da sollte man schon vorher genau wissen, wie weit man mitsteigern möchte, rät Plettner. „Am besten, man setzt sich zu Hause hin und legt sein persönliches Limit fest. Und dann kann man ja immer noch einen Nottausender in der Tasche haben.“

In seinen vierzig Jahren als Auktionator hat Plettner nur selten Käufer erlebt, die später ihre Entscheidung rückgängig machen wollten. Anders als bei einem regulären Kauf im Geschäft ist ein Rückgaberecht bei jeder Art von Versteigerung ausgeschlossen.

Die Grundstücksauktionen finden vom 29. März bis 2. April jeweils ab 11 Uhr im Rathaus Schöneberg statt. Auskünfte erteilt die Deutsche Grundstücksauktionen AG unter Tel. 030/8846880.

River Tucker

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