HINTERGRUND: „Schwalbes“ gesammeltes Reden
Gerd-Rüdiger Hoffmann hatte sich 1970 zur Zusammenarbeit mit dem MfS verpflichtet. Auch als 18-jähriger Oberschüler und später als Soldat der Grenztruppen der DDR berichtete er als IM „Schwalbe“ eifrig und auch ohne Aufforderung für das MfS.
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Gerd-Rüdiger Hoffmann hatte sich 1970 zur Zusammenarbeit mit dem MfS verpflichtet. Auch als 18-jähriger Oberschüler und später als Soldat der Grenztruppen der DDR berichtete er als IM „Schwalbe“ eifrig und auch ohne Aufforderung für das MfS. Nach den Unterlagen des MfS berichtete „Schwalbe“ haben mindestens drei MfS-Abteilungen von Senftenberg bis Berlin und Leipzig. „Schwalbe“ musste nach Aktenlage bei konspirativen Treffen mit Decknamen angesprochen werden, gab schriftliche Berichte, meldete sich telefonisch und erstattete in Vier-Augen-Gesprächen Rapport.
Ungewöhnlich ist, dass zwei MfS Linien gleichzeitig mit dem Jungkader arbeiteten: die Hauptabteilung (HA) I und die Hauptverwaltung A (die landläufig „Aufklärung“ genannte Auslandsspionage). Hinweise darauf finden sich trotz der inneren Konspiration und Abschirmung im MfS in den Akten. Die HA I hatte plötzlich – auch ungewöhnlich – kein Interesse mehr an „Schwalbe“. Als Hoffmann zum Philosophie-Studium nach Leipzig ging, wurde die Akte „Schwalbe“ geschlossen. Dabei hatte Hoffmann, der später Afrikawissenschaftler wurde, ursprünglich hauptamtlicher MfS-Mitarbeiter werden wollen/sollen. Über die Art und Weise der Kontakte zur HVA findet sich in den überlieferten Akten nichts. pet
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