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Schulbusunfall: Schwerer Schulbusunfall

Ein Schulbus kollidierte gestern mit einem Kleintransporter, dannach prallte der Bus gegen einen Straßenbaum. Der Fahrer des Transporters starb noch am Unfallort, 15 Schulkinder und die Busfahrerin wurden verletzt.

Rathenow - Bei einem schweren Busunfall sind am Montag im Landkreis Havelland ein Mann getötet, die Busfahrerin schwer und 15 Schulkinder nach ersten Informationen meist leicht verletzt worden. Auf gerader Strecke war gegen 14 Uhr ein mit 17 Kindern und der Fahrerin besetzter Bus mit einem Kleintransporter frontal kollidiert. Nach dem Zusammenstoß prallte der Bus mit der rechten Fahrzeugseite noch gegen einen Straßenbaum. Zur Unfallursache konnte die Polizei zunächst keine näheren Angaben machen. Wahrscheinlich sei aber, dass eines der beiden Fahrzeuge auf die Gegenfahrbahn geraten sei.

Der 30-jährige Fahrer des Kleintransporters sei am Unfallort verstorben, sagte ein Polizeisprecher. Die 46-jährige Busfahrerin, die als sehr erfahren gilt und für die Verkehrsgesellschaft Havelbus fuhr, wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Berliner Unfallkrankenhaus geflogen. Ihr Zustand sei äußerst kritisch, hieß es gestern. Die verletzten Kinder, die mit dem Bus aus der Schule in Rathenow in ihre Dörfer fahren wollten, wurden teils mit Rettungswagen in Krankenhäuser gefahren, teils an der Unglücksstelle medizinisch versorgt. Nach ersten Meldungen war keines der Kinder schwerer verletzt. Die Landstraße 99, nach Polizeiangaben eine gut ausgebaute Straße, musste wegen des Unfalls für mehrere Stunden zwischen den Ortschaften Möthlow und Buschow (Großgemeinde Märkisch Luch) komplett gesperrt werden.

Im Land Brandenburg gibt es seit einigen Jahren aus Kostengründen keine gesonderten Schulbusse mehr. Der Schülerverkehr wird fast ausschließlich über den normalen Linienverkehr abgewickelt. Deshalb gibt es in den Bussen in der Regel auch keine Sicherheitsgurte.

Das bislang schwerste Schulbusunglück in Brandenburg mit fünf Toten ereignete sich Ende November 1999. Vier Schulkinder und der Fahrer des Busses verloren damals ihr Leben. Zwischen Altlandsberg und Buchholz war der Bus damals von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Die juristische Aufarbeitung des Unglücks gestaltete sich schwierig. Die Staatsanwaltschaft war davon überzeugt, dass ein Schüler aus Versehen an den Feststellhebel des Busfahrersitzes gekommen war und so den Unfall auslöste. Dagegen kam ein Gutachten zu dem Schluss, dass sich der Busfahrer nach rangelnden Schülern umsah und dabei die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Nach dem Unglück gab es in Brandenburg viele Diskussionen darüber, wie Kinder in Schulbussen besser gesichert werden können.

Einen weiteren Schulbusunfall gab es im Januar 2000. Der Bus kam bei Seelow von der Fahrbahn ab; zwei Schüler und der Fahrer wurden verletzt. 2001 wurden bei einem Schulbusunfall nahe Müncheberg vier Kinder verletzt. pete/sik

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