Brandenburg: Seen-Kauf kurz vor dem Abschluss

Potsdam/Berlin - Brandenburgs Seen sind so gut wie sicher. Das Land wird zahlreiche aus dem Bestand des Bundes kaufen, ob es aber alle 128 angebotenen Gewässer übernimmt, ist noch unklar. Spekulationen, dass es nur 80 wären, wies das von Jörg Vogelsänger (SPD) geführte Infrastrukturministerium am Freitag zurück. Auch über den Kaufpreis herrscht weiter Stillschweigen, bislang steht eine Summe von vier Millionen Euro im Raum. „Wir werden sicher bei anderen Zahlen landen, bei der Zahl der Seen und dem Kaufpreis“, hieß es vom Ministerium. Dessen Sprecher wollte keinen Kommentar dazu abgeben und sagte lediglich: „Wir sind auf der Zielgeraden.“ Es bedürfe noch der Abstimmung mit dem Finanzministerium, die Gespräche mit dem Bund seien aber abgeschlossen. Ob die rot-rote Landesregierung bereits in der nächsten Woche ein endgültiges Papier vorlegen kann, ist noch nicht klar. Die Forderung, die Gewässer kostenlos zu übertragen, hatte der Bund abgelehnt.

Brandenburg hatte Anfang 2011 vom Bundesfinanzministerium eine Liste mit 143 Gewässern im Land erhalten, darunter 83 Seen. Die Angaben darin waren nach Angaben des Brandenburger Ministeriums jedoch unscharf. „Die Eigentumsrecherchen haben länger gedauert als gedacht“, so Schade. Das Land hatte mit dem Bund über eine „Paketlösung“ verhandelt. Vorbild war ein Ergebnis, das Mecklenburg-Vorpommern erzielt hatte.

Das Verkaufspaket, bestehend aus früherem DDR-Volkseigentum, enthält wahre Perlen, darunter der Fahrländer See in Potsdam, der Caputher See (Potsdam-Mittelmark), der Mellensee in Teltow-Fläming oder der Motzener See (Dahme-Spreewald). Es sind insgesamt 70 Seen, die für Touristen und Angler eine Rolle spielen. Grundsätzlich sollen die meisten Gewässer in öffentlicher Hand bleiben für Erholungsuchende, Schwimmer und Angler. axf