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Brandenburg: Sein neues Gehege

Zoo-Direktor Andreas Knieriem wühlt im Sand und will in Berlin bleiben

Von Sabine Beikler

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Berlin - Gespannt warteten am Dienstag 274 Zoo-Aktionäre in der Urania auf die Ausführungen von Andreas Knieriem, der seit dem 1. April der neue Direktor von Zoo und Tierpark in Berlin ist. Die überwiegend älteren Damen und Herren hörten dem 48-Jährigen aufmerksam zu. Er schwärmte von den 20 000 Tieren im Zoo und den 8000 im Tierpark. „Keine Stadt auf der Welt hat so viele Zootiere“, sagte er stolz. Und: „Ich bin nach Berlin gekommen, um zu bleiben.“ Das hörten die Aktionäre gern. Denn es gibt einiges zu tun in den Hauptstadtzoos – vor allem die Beseitigung von tonnenweise kontaminiertem Bodenaushub im Tierpark.

Knieriem und Aufsichtsratschef Frank Bruckmann setzten offensiv auf Transparenz. Wie berichtet hatte offenbar ein Unternehmer Knieriems Vorgänger Bernhard Blaszkiewitz den Erdaushub „geschenkt“. Wie viel Tonnen das sind, wird derzeit festgestellt. In Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklungsverwaltung soll bis August/September ein Gutachten vorliegen, wie hoch diese Erdmassen, die offenbar nicht als Bodenbelag für Tiergehege verwendet werden dürfen, mit Schwermetallen belastet sind. Strafrechtliche Konsequenzen würden nach Vorliegen des Gutachtens geprüft. Bruckmann empfahl den Aktionären, die Entlastung des früheren Vorstands, Blaszkiewitz und Gabriele Thöne, sowie des Aufsichtsrates zu verschieben. Thöne verließ das Unternehmen Ende September. Die Aktionäre folgten der Empfehlung und verschoben eine Entlastung.

Jeder Zoo brauche ein eigenes Konzept, betonte Knieriem. Man sei „mitten in der Analyse“ des Tierparks, der jährlich sechs Millionen Euro Landeszuschüsse verschlingt. Er wolle derzeit den „Ball flach halten“ und versprach ein Ziel- und Entwicklungskonzept bis Weihnachten. Einiges ließ er durchblicken: Für Kinder wird es mehr Spielplätze geben. Und Toilettengebühren, wie es sie noch bis vor Kurzem im Tierpark gegeben hat, werden nicht wieder eingeführt. Dass Tierpark und Zoo auch einen ansprechenden Eingangsbereich haben sollten, machte Knieriem klar: „Der Zoo beginnt am Eingang.“ Er betonte: „Dem Zoo geht es gut.“ Er weist Rücklagen aus dem Vorjahr in Höhe von mehr als 43 Millionen Euro auf, habe drei Millionen Besucher und 20 000 Tiere. Sabine Beikler

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